Erinnerungen an einen agilen Schneisen-Schläger

Neunkirchen · Vor einem Jahr, am 1. November 2013, erlag Peter Neuber seinem Krebsleiden. Als Oberbürgermeister hatte er Neunkirchen von 1975 bis 1990 in besonderer Weise geprägt. Das bleibt unvergessen. Kürzlich benannte die Stadt eine Straße nach ihm. Jetzt wird Neubers Wirken in einem informativen kleinen Buch gewürdigt.

 Die Autoren des Neuber-Buches, Friedrich Decker und Gerd Meiser, mit der Witwe des posthum gewürdigten Ex-OB, Elke Neuber, und Sohn Alexander Neuber sowie Otto Dietz vom Verkehrsverein Neunkirchen und Oberbürgermeister Jürgen Fried (von links). Foto: Willi Hiegel

Die Autoren des Neuber-Buches, Friedrich Decker und Gerd Meiser, mit der Witwe des posthum gewürdigten Ex-OB, Elke Neuber, und Sohn Alexander Neuber sowie Otto Dietz vom Verkehrsverein Neunkirchen und Oberbürgermeister Jürgen Fried (von links). Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Praktisch, quadratisch, gut. Dieser Werbespruch eines Schokoladenfabrikanten könnte auch für die noch druckfrische 16. Folge der "Neunkircher Hefte" des Verkehrsvereins gelten. Das 96-seitige Büchlein trägt den Titel "Von einem, der Schneisen in die Zukunft schlug" und schildert facettenreich die Ära des früheren Oberbürgermeisters Peter Neuber. Es war eine Zeit gewaltiger Umbrüche. Dem Niedergang des Eisenwerks folgte der von Neuber initiierte Stadtumbau, der im Saarpark-Center seinen markantesten Ausdruck fand.

Der SZ-Lokalchef jener Zeit, Gerd Meiser, hat mit Unterstützung von Neubers Nachfolger Fritz Decker die Texte ausgesucht und zu einem nicht unerheblichen Teil neu geschrieben. Pressefotograf Willi Hiegel und der Grafiker Hans Huwer steuerten zur Illustration annähernd 70 eindrucksvolle Fotos bei.

Die Präsentation dieses informativen Buches fand am Montagabend in der Neuen Gebläsehalle statt. Oberbürgermeister Jürgen Fried nutzte die Gelegenheit, um Peter Neuber in Gegenwart seiner Witwe Elke Neuber und seines Sohnes Alexander posthum zu würdigen. "Dass Neunkirchen als Stadt mit gelungenem Strukturwandel gilt, ist in erster Linie sein Verdienst", erklärte er und fügte hinzu: "Peter Neuber war ein Mensch mit Ecken und Kanten für eine Stadt mit Ecken und Kanten." Das wurde auch aus verschiedenen Textpassagen deutlich, die Markus Müller, der nicht nur Pressesprecher der Stadt ist, sondern auch viel Erfahrung von Theaterbühnen mitbringt, fesselnd vortrug. Neubers Erkenntnis, dass ein "geordnetes Schrumpfen schwerer ist als Wachstum" kam zur Sprache. Immerhin hatte Neunkirchen zu Beginn seiner Amtszeit noch 56 000 Einwohner, seither geht die Bevölkerung zurück. Der Beginn und das Ende der Ära Neuber wurden beleuchtet, aber auch der Besuch Erich Honeckers in Neunkirchen .

Anschließend kamen die Autoren des Werkes, Gerd Meiser und Fritz Decker, auf die Bühne. Von Charakteren und Typen jener Zeit berichteten die beiden und steuerten auch heitere Anekdoten über Neuber bei. Einen musikalischen Rahmen hatte der kurzweilige Abend ebenfalls. Andreas Puhl lieferte ihn - unter anderem - mit Kompositionen von Chopin und seinem virtuosen Spiel auf dem Flügel.

Die Nummer 16 der Neunkircher Hefte gibt es beim Verkehrsverein, im Rathaus der Stadt, bei Bücher König und in der Buchhandlung Thalia. Das Büchlein kostet zwölf Euro und könnte eine Rarität werden, denn die Auflage beträgt nur 500 Exemplare.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort