Erdbeeren aus Grönland

Illingen. Erdkunde-Lehrerin Anne Breit unterrichtet ihre Schüler am Illinger Illtal-Gymnasium (IGI) nicht, um Noten in ihren Kalender eintragen zu können. Es geht ihr vielmehr darum, nicht nur Lernstoff anzubieten, sondern tieferes Verständnis für die Zusammenhänge auf dieser Welt zu wecken. So holt sie immer wieder Menschen in den Unterricht, die Wissen lebendig werden lassen. Damit der viel strapazierte Begriff "globaler Klimawandel" für ihre Schüler besser fassbar wird, hat sie nun - unterstützt vom Landkreis Neunkirchen als Schulträger - die Inuit Tukumminnguaq Olsen (siehe "Zur Person") für drei Tage an die Schule geholt. In 13 Klassen der Unter- und Mittelstufe hat die Grönländerin als "Klimazeugin" erklärt, wie sich die Erderwärmung auf den Lebensraum Arktis auswirkt.In Vertretung des erkrankten Schulleiters Klaus Lessel begrüßte sein Stellvertreter Dirk Kleemann die Studentin, die bei ihrem englischsprachigen Vortrag von Referandar Christian Scholtes als Übersetzer für die Schüler unterstützt wurde. Bei der Klasse 8 c, in deren Stunde mit Tuku Olsen die SZ dabei war, hatte es Scholtes aber eher gemütlich. Die Schüler verstanden ohne Probleme, in welch rasender Geschwindigkeit der arktische Eispanzer verschwindet und wie sich dadurch das Leben vieler Grönländer (es gibt nur 56 000 Einwohner auf einer Fläche, die sechs Mal größer ist als Deutschland!) verändert. Wenn man hört, dass in Grönland mitlerweile Erdbeeren gedeihen, wird klar, was Erderwärmung bedeutet.

Illingen. Erdkunde-Lehrerin Anne Breit unterrichtet ihre Schüler am Illinger Illtal-Gymnasium (IGI) nicht, um Noten in ihren Kalender eintragen zu können. Es geht ihr vielmehr darum, nicht nur Lernstoff anzubieten, sondern tieferes Verständnis für die Zusammenhänge auf dieser Welt zu wecken. So holt sie immer wieder Menschen in den Unterricht, die Wissen lebendig werden lassen. Damit der viel strapazierte Begriff "globaler Klimawandel" für ihre Schüler besser fassbar wird, hat sie nun - unterstützt vom Landkreis Neunkirchen als Schulträger - die Inuit Tukumminnguaq Olsen (siehe "Zur Person") für drei Tage an die Schule geholt. In 13 Klassen der Unter- und Mittelstufe hat die Grönländerin als "Klimazeugin" erklärt, wie sich die Erderwärmung auf den Lebensraum Arktis auswirkt.

In Vertretung des erkrankten Schulleiters Klaus Lessel begrüßte sein Stellvertreter Dirk Kleemann die Studentin, die bei ihrem englischsprachigen Vortrag von Referandar Christian Scholtes als Übersetzer für die Schüler unterstützt wurde. Bei der Klasse 8 c, in deren Stunde mit Tuku Olsen die SZ dabei war, hatte es Scholtes aber eher gemütlich. Die Schüler verstanden ohne Probleme, in welch rasender Geschwindigkeit der arktische Eispanzer verschwindet und wie sich dadurch das Leben vieler Grönländer (es gibt nur 56 000 Einwohner auf einer Fläche, die sechs Mal größer ist als Deutschland!) verändert. Wenn man hört, dass in Grönland mitlerweile Erdbeeren gedeihen, wird klar, was Erderwärmung bedeutet.

Dabei verstand die Studentin die Schüler in ihren Bann zu schlagen: Denn nebenbei gab sie auch noch etwas Unterricht in Grönländisch, einer Sprache mit ganz vielen Umlauten, Doppelbuchstaben und extrem langen Wörtern, und ließ die jungen Leute Anteil haben am Alltag mit Rentieren, Robben, Eisbären, Schlittenhunden und Polarfüchsen.

Wer sich eine Inuit nun so ganz anders als eine Mitteleuropäerin vorgestellt hatte, wurde von Tukus Erscheinung allerdings enttäuscht. Sie kam als ganz moderne junge Frau rüber in schwarz-weißen Klamotten und mit dunklem Langhaar. Allein der aus einem Walross-Zahn geschnitzte Eisbär-Anhänger ließ erkennen, dass eine Frau vor den Klassen stand, deren leichteste Übung der Umgang mit einem Gespann von Schlittenhunden ist.

Damit Tuku nicht nur Wissen weitergibt, sondern auch etwas über unsere Region erfährt, hat Anne Breit für sie ein Besichtigungsprogramm organisiert. Und dank der Unterbringung in der Familie von Abiturient Benjamin Berg, erlebt sie saarländischen Lebenstil.

"Take care of our Planet", gibt Tuku den Schülern auf den Weg, "passt auf unsere Erde auf". Und wenn dann, wie in der Klasse 8 c als Dank auch noch ein Blumenstrauß von Schülerin Lena Pesch überreicht wird, hat sich für Tuku wie für die Schüler die Mühe gelohnt.

illtal-gymnasium.de

Zur Person

Tukumminnguaq, kurz Tuku, Olsen ist in der nördlichsten Siedlung der Welt, Qaanaaq, groß geworden. Schon als Kind ging sie mit ihrer Familie auf die Jagd und ist eine geübte Schlittenhundefahrerin. Sie studiert Social Science an der Universität von Grönland in Nuuk und ist bis August in Deutschland, um über ihre Heimat und den Klimawandel zu sprechen. Als Inuit bezeichnen sich die indigenen Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada sowie auf Grönland leben. Die Bezeichnung Eskimo wird als Oberbegriff benutzt, der auch die entfernter verwandten arktischen Volksgruppen der Yupik und der Aleuten umfasst. Inuit ist deshalb kein Ersatz für den Terminus Eskimo und ist auch nicht im Wortschatz aller um den Nordpol lebenden Volksgruppen enthalten. sl

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