Er wartet auf die eine . . .

Neunkirchen · Auch Bildungsminister Ulrich Commerçon hat es erkannt: Neunkirchen braucht einen Volkshochschul-Leiter. Seit Anfang des Jahres ist die Stelle ausgeschrieben. Kulturgesellschafts-Geschäftsführer Uwe Wagner will keine Kompromisse machen.

 Der Leiter der Neunkircher Kulturgesellschaft, Uwe Wagner, hat sich seit Dienstantritt im Februar 2014 für die Stelle eines Volkshochschulleiters eingesetzt. Foto: spc/Seeber

Der Leiter der Neunkircher Kulturgesellschaft, Uwe Wagner, hat sich seit Dienstantritt im Februar 2014 für die Stelle eines Volkshochschulleiters eingesetzt. Foto: spc/Seeber

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. Qualität geht vor Zeit - das ist die ganz klare Ansage bei der Suche nach einem Leiter der Neunkircher Volkshochschule. Da macht der Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft keine Kompromisse. Schließlich hat Uwe Wagner, wie er der SZ auf Nachfrage gestern erzählt, lange genug gekämpft für diese Position. "Eine solche Stelle wird vom Kultusministerium gefördert. Da musste ich verhandeln." Und auch die Stadt trägt ihren Teil dazu bei. Da musste einiges an Weg geebnet werden, erinnert Wagner. Doch schließlich hat auch Bildungsminister Ulrich Commerçon zugestimmt, seit Anfang des Jahres ist die Stelle ausgeschrieben.

Wer die Seite der VHS öffnet, sieht sie dort noch immer. Und das wird vermutlich auch noch eine Zeit lang so bleiben. "Für uns hat die Position des VHS-Leiters eine große Bedeutung, entsprechend ist auch die Ausschreibung formuliert", sagt Wagner. Drei Punkte sind dem Geschäftsführer besonders wichtig: VHS-Erfahrung (gerne beispielsweise in einer Fachbereichsleitung), Leitungserfahrung und damit Personalführungskompetenz (der VHS-Leiter wird unter Wagner neben Gebläsehallen-Leiter Thomas Hoheisel dann als Dritter im Bunde Personalverantwortung haben) und Erfahrung im betriebswirtschaftlichen Bereich eines nicht Gewinn orientierten Unternehmens.

Die hohen Erwartungen schrecken offenbar nicht. Rund 50 Bewerber "vom Handwerker bis zum Arzt, überwiegend aus dem Saarland und angrenzenden Regionen aber auch querbeet durch die Republik" und mancher Berufsanfänger glauben an ihre Qualifikation. Einige Gespräche wurden bereits geführt, weitere sollen folgen. "Wir haben alle Zeit der Welt", sagt Wagner, hätte aber auch nichts gegen eine baldige Lösung einzuwenden.

Doch der oder die soll eben 100 Prozent auf diese neue Stelle passen. Schließlich hat sich das Aufgabenfeld innerhalb der VHS gewandelt, hat auch sie den Strukturwandel mitgemacht. Es gibt viel zu tun. Vor allem bildungshungrige Männer warten auf Kurse, weiß Wagner. Zurzeit gibt es jährlich rund 200 mit rund 8000 Unterrichtsstunden, rund 2000 Teilnehmern und 90 Kursleitenden. Um letztere wird sich dann endlich noch einmal verstärkt Thomas Haffner kümmern können. Denn dessen eigentliche Aufgabe ist die des hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiters mit Betreuung von Dozenten und Pädagogen. "Da gibt es Nachholbedarf", weiß Wagner. Haffner hatte nach dem Weggang von Peter Bierbrauer, der Geschäftsführer Kulturgesellschaft und VHS-Leiter in Personalunion war ("beim inzwischen gestiegenen Aufgabenfeld heute gar nicht mehr möglich", sagt Wagner), die kommissarische Leitung der VHS. Neben Haffner gibt es eine Verwaltungsposition - seit vergangenem Jahr mit Hannelore Melcher besetzt und - darauf ist man besonders stolz - eine feste Stelle für Integrationskurse. Zuständig ist hier Antonia Petrova. "Deshalb waren wir längst gut aufgestellt, als die Flüchtlinge kamen." Für Wagner auch ein Zeichen dafür, dass man bei der VHS der 46 000-Einwohner-Stadt die Weichen richtig gestellt hat. Aber er weiß auch: Es gibt noch viel Potenzial, sehr viele kreative Impulse sind noch nötig. Deshalb: "Eine B-Lösung wird es nicht geben."

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