Er macht's mit 346 Ja-Stimmen

Neunkirchen · „Sozial, innovativ und ökologisch nachhaltig“ lautet Mengs Agenda. Flüchtlingspolitik soll Chefsache werden. Im Bereich Bildung sprach sich der 41-jährige Familienvater für „gebundene Ganztagsschulen“ aus.

 Beifall für den Landratskandidaten. Von links: Ministerin Anke Rehlinger, Sören Meng, Alexandra Karr-Meng, SPD-Generalsekretärin Petra Berg und der SPD-Kreisvorsitzende Steffen Werner Meyer. Foto: Willi Hiegel

Beifall für den Landratskandidaten. Von links: Ministerin Anke Rehlinger, Sören Meng, Alexandra Karr-Meng, SPD-Generalsekretärin Petra Berg und der SPD-Kreisvorsitzende Steffen Werner Meyer. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Sie hatte so ein bisschen den Charakter eines Familienbrunches am Sonntagvormittag, die gestrige Wahlversammlung. Nur, dass sich nichts ums Essen, dafür aber alles um Sören Meng drehte, den SPD-Kandidaten für das Landratsamt. 600 Freunde, Unterstützer und Wegbereiter waren in die Gebläsehalle gepilgert, darunter das Who is Who der Sozialdemokratie im Landkreis und darüber hinaus. "Das ist, ehrlich gesagt, wow", freute sich Moderator Markus Müller über den "ausverkauften" Saal und wertete die Resonanz als "ein sehr gutes Zeichen".

"Wenn eine Partei so überraschend vor dem Neuanfang steht", dann darf man auch mal tief in die rote Liederkiste greifen. Dachte sich das Trio HeG & Mac und intonierte zur Begrüßung nicht nur "Dehemm is dehemm" mit einem Text aus der Feder von Sören Meng, sondern auch "Bella Ciao", das Lied der Partisanen: "Eines Morgens, in aller Frühe trafen wir auf unser'n Feind". Doch bis dahin sind es noch drei Monate und bevor der Wahlkampf so richtig Fahrt aufnimmt, musste die Partei ihren längst bekannten Kandidaten noch offiziell nominieren.

Dafür stieg Steffen Werner Meyer als Erster in die "Bütt" - dieser Begriff drängte sich manchem Zuhörer auf, als der erst vor wenigen Tagen gewählte SPD-Kreisvorsitzende die so drögen wie notwendigen Formalien für den Wahlgang mit heiterer Bestimmtheit durchpeitschte. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und Ministerpräsident a.D. Reinhard Klimmt attestierten Sören Meng anschließend "großes soziales Gespür und politischen Gestaltungswillen". Nach einem Werbespot in eigener Sache - Meng mit seinem schwarzen (!) Käfer on Tour im Kreis - trat der Kandidat nach anderthalb Stunden endlich selber ans Mikro.

"Sozial, innovativ und ökologisch nachhaltig" lautet Mengs Agenda. Als künftiger Landrat will er Flüchtlingspolitik zur Chefsache machen, wo es noch an professionellen Strukturen fehle. "Wohnraum schaffen ist das Eine, soziale Betreuung das Andere. Zuwanderung müssen wir als Chance begreifen", so Meng. Im Bereich Bildung sprach sich der 41-jährige Familienvater für "gebundene Ganztagsschulen " aus. Schon früh geprägt vom sozialen Engagement seines Vaters, einem Förderschullehrer, gelte es laut Meng "alle mitzunehmen, ganz gleich welche Startbedingungen sie haben. Unsere Gesellschaft lebt vom Zusammenhalt und von der Teilhabe aller".

In Bezug auf steigende Sozialkosten gab sich Meng kämpferisch. Zwar sollten Verwaltungsstrukturen stets überprüft werden, im Vordergrund müsse aber immer der Mensch stehen, "nicht das Geld". Dafür gab es Standing Ovations, die Meng, beide Daumen nach oben gestreckt, strahlend entgegennahm. Die Wahl selbst war da eigentlich nur noch Formsache: 346 Delegierte kreuzten in den Kabinen "Ja" an, keiner stimmte dagegen.

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