Er ist wie ein guter Wein: Je oller, je doller

Neunkirchen · Seit über 40 Jahren steht er auf der Bühne: Rock-Poet Wolf Maahn. Von seinem Können konnten sich die Fans in Neunkirchen live überzeugen. Er begeisterte mit ernsten Texten und melodischem Gitarrenspiel.

 Alte Hits und Songs seiner neuen Platte „Sensible Daten“ präsentiert Wolf Maahn in der Neunkircher Gebläsehalle. Foto: Andreas Detemple

Alte Hits und Songs seiner neuen Platte „Sensible Daten“ präsentiert Wolf Maahn in der Neunkircher Gebläsehalle. Foto: Andreas Detemple

Foto: Andreas Detemple

. "Je oller, je doller" - ein Resümee über das Konzert von Wolf Maahn am Freitagabend in der Neunkircher Gebläsehalle ist schnell gezogen. Wie guter Wein präsentierte sich der 60-jährige Vollblutmusiker den Fans von seiner besten Seite. Maahn forderte seine Fans , er spielte mit ihnen, aber er gab vor allen Dingen zurück. Hausgemachten deutschen Rock, Liebesballaden, die unter die Haut gingen und Songs seiner neuesten CD "Sensible Daten", die musikalisch Botschaften vermittelten. Eine über 40-jährige Bühnenpräsenz lässt sich eben nicht verleugnen. Aber nicht nur musikalisch unterstrich Wolf Maahn seine Lebenseinstellung, ging auch auf die Flüchtlingsfrage ein. "Ich empfinde Stolz, dass man so menschlich umgeht mit den Flüchtlingen in unserem Land." "Jeder ist geboren, zu machen, was er will" - mit einem seiner großen Hits der 90er Jahre unterstrich Maahn seine Botschaften. Maahn rockte die Bühne und begeisterte mit euphorischem Gitarrenspiel. Fantastische Klänge entlockte der Musiker bei "Homo Sapiens" seiner Akustik-Gitarre. "Ich schreibe manchmal Texte, da denke ich, sie sind nur für mich", erläuterte der Sänger seinen Fans während des Liedes "Über uns", dabei beherbergt auch dieser Titel Botschaften für alle. Der Spannungsbogen zwischen seinen alten Hits als Wolf Maahn noch mit seinen "Deserteuren" tourte, hin zu den Songs seiner aktuellen CD waren der Garant für das Konzert. Maahn gehört seit über 40 Jahren zu den deutschen Rockpoeten und tourte im Laufe seiner Karriere mit Größen wie Fleetwood Mac , Bob Marley oder Bob Dylan .

So hörenswert wie ungewöhnlich war der Auftritt der Vorband Indianageflüster: Handgemachter Hardrock gepaart mit deutschem Rap. Die fünf Jungs aus dem Vorderhunsrück zählen zu den Newcomern der Szene und wurden im letzten Jahr mit Preisen überhäuft. Ihre Musik setzt sich aus humorvollen, aber auch nachdenklichen und gesellschaftskritischen Texten und handgemachten Beats zusammen. Das Außergewöhnliche sind die zarten Cello-Töne von Luca Gilles, die den harten Rap von Frontmann Jojo Gauch melodiös kontrastierten. Den Fans in der Gebläsehalle hat es gefallen.

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