Eppelborn rückt näher zusammen

Eppelborn. Wenn man formlos "alle" einlädt, läuft man Gefahr, dass auch "alle" kommen. Oder nur wenige. Dieser Unwägbarkeit bei der Einladung für den Neujahrsempfang der Gemeinde war sich Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset durchaus bewusst

 Die Künstlerin Marion Ritz-Valentin rief mit ihrer Mit-Trommlerin Gaby Klees (nicht im Bild) beim Neujahrsempfang der Gemeinde den chinesischen Glücksdrachen. Foto: Andreas Engel

Die Künstlerin Marion Ritz-Valentin rief mit ihrer Mit-Trommlerin Gaby Klees (nicht im Bild) beim Neujahrsempfang der Gemeinde den chinesischen Glücksdrachen. Foto: Andreas Engel

Eppelborn. Wenn man formlos "alle" einlädt, läuft man Gefahr, dass auch "alle" kommen. Oder nur wenige. Dieser Unwägbarkeit bei der Einladung für den Neujahrsempfang der Gemeinde war sich Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset durchaus bewusst. Mit sympathischer Offenheit gab sie ihre "leichten Ängste" im Vorfeld ihres ersten Neujahrsempfangs als Verwaltungschefin zu. Doch diese Ängste waren völlig unbegründet, denn rund 450 Bürgerinnen und Bürger füllten den frühlingshaft dekorierten Big Eppel und genossen einen buchstäblich unterhaltsamen Abend unter dem Motto "Kultur live für alle".

Großer Lob auf die Vereine

Bevor diese regional geprägten Kulturhappen auf der Bühne serviert wurden, gab es Laugenteilchen und ein Glas Sekt zur Begrüßung und die obligatorische Neujahrsrede der Bürgermeisterin. "Seit 16. August 2012 bin ich im Amt und fühle mich wohl darin." In diesem Amt ist ihr besonders wichtig, auf die nicht mit Geld zu bezahlende Arbeit der Eppelborner Vereine hinzuweisen. Von den Feuerwehren bis zum VdK, von den Theatervereinen bis zur Tafel - ohne Anspruch auf Vollständigkeit zählte Müller-Closset zahlreiche Vereine und Organisationen auf, um ihr Engagement zu würdigen. Kommunalpolitisch liegen ihr drei Punkte besonders am Herzen. Zunächst die Kinder, hier erwähnte sie den verstärkten Ausbau an Krippenplätzen und dass die Gemeinde derzeit keine Grundschulschließung beabsichtige. Punkt zwei sei der Erhalt der Lebensqualität. "Wir müssen gemeinsam dafür kämpfen, die Herausforderung des demografischen Wandels und der Finanzkrise anzunehmen." Die Bürgermeisterin sieht darin aber auch positive Seiten: "Wir rücken näher zusammen und können neue Formen des Zusammenlebens kreieren." Es gebe zwar mehr ältere Menschen, aber diese würden ihr Wissen und ihre Erfahrung gerne an die Jüngeren weitergeben. Der dritte Punkt, der für eine Gemeinde wichtig sei, seien Visionen. Regenerative Energien zu fördern, Stichwort Eppelpower, und eine moderne Verwaltung nannte sie hier als Beispiele. Bevor sich die Gäste ihrer Unterhaltung im Parkett und der Unterhaltung auf der Bühne widmeten, fand Dechant Mathias Marx einige nachdenklich machende Worte zum Thema "Innehalten" im Fluss des Lebens. Silvester und Neujahr seien eine "künstliche Grenze", die dem Menschen gut tue. So wie der Sonntag, der den Gleichfluss der Tage unterbreche. Marx: "Leisten Sie sich und ihrer Familie zuliebe viele gesunde, neue Unterbrechungen."

Unterhaltung aus Fernost

Schließlich führte Moderator Arno Meiser die Gäste durch ein Programm, das mit Bewährtem, etwa der Musikgruppe poèts musicales, aber auch Neuem, wie dem Duo Watt & Worres aufwartete. Mit imposanten Trommelklängen, die den Big Eppel zum Vibrieren brachten, "riefen" Marion Ritz-Valentin und ihre Partnerin Gaby Klees auf ihren koreanischen Buk-Trommeln den chinesischen Glücksdrachen. Der Einladung der Bürgermeisterin, die "neue Wege" beschreiten wolle, sind die beiden Künstlerinnen mit dem Faible für Mystik gerne nachgekommen. So wie die überaus erfolgreichen Turnerinnen des TV Eppelborn mit ihrer atemberaubenden Kür auf dem Schwebebalken, der mitreißenden Ibiza-Summer-Party der Tanzgruppe Infinity des TV und die Kunstradfahrer des RV Schwalbe. Einen tollen Auftritt hatte auch die Classic Taekwondo Gruppe von Dieter Appel vom TV Wiesbach.

Ein gelungener Abend für die Gäste, die der formlosen Einladung gefolgt waren.

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