Entscheidung vertagt

Neunkirchen · Die Neugestaltung des Kirchplatzes bietet eine neue, attraktive Aufenthaltsqualität. Der weitgehende Verzicht auf Treppenstufen bietet auch für gehbehinderte Menschen einen erleichterten Zugang.

. Der Platz vor der denkmalgeschützten Marienkirche ist neu gestaltet. Das hat Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried jetzt bekannt gegeben. Allerdings ist die Gestaltung für das Podest vor dem Hauptportal durch das Landesdenkmalamt immer noch nicht genehmigt. Hier laufen im Moment noch die Gespräche, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei geht es darum, eine genehmigungsfähige Gestaltung zu finden.

Schon seit Ende 2014 beraten die Beteiligten mit dem Landesdenkmalschutz. Denn im Dezember 2014 hatte das Landesdenkmalamt die Genehmigung des vorgelegten Planes verweigert, da - nach seiner Sicht - der Wegfall der Treppen direkt am Kircheneingang einen unzulässigen Eingriff in das Baudenkmal darstelle (unsere Zeitung berichtete ausführlich).

Das sieht auch das Bistum so und fordert jetzt den Rückbau der Treppe. "Das Bistum kann dem Zustand, wie er jetzt ist, auf keinen Fall zustimmen", sagt Andreas Weiner, der Konservator des Bistums und damit dessen oberster Denkmalschützer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Schon am 27. Januar sei bei einer Konferenz aller Beteiligten ein Kompromiss vereinbart worden - mit einer Treppe statt des Podests. "Doch der Oberbürgermeister hat uns dann mitgeteilt, dass dieser Kompromiss aus Kostengründen nicht möglich sei", sagt Weiner, "obwohl die Entscheidung über die Finanzierung durch die Städtebauförderung noch aussteht". Die Stadt sei mit der derzeitigen Podest-Lösung vorgeprescht.

Deshalb habe das Landesdenkmalamt das Verfahren bis zum 4. Juni ausgesetzt, um Stadt, Denkmalamt, Land und Bistum Zeit für eine Lösung zu geben. "Bis dahin halten wir uns erst einmal zurück", sagt Weiner, "denn die Finanzierung steht auf tönernen Füßen."

Der Vorplatz der Marienkirche ist immerhin schon fertig. Und das ohne weitere Auflagen. Die Baukosten für die Maßnahme belaufen sich auf insgesamt rund 350 000 Euro. Davon sind zwei Drittel durch Bund und Land mit Städtebaufördermitteln finanziert. Durch die Platzgestaltung habe der Bereich eine attraktive Aufenthaltsqualität erhalten.

Mit dem neuen Platzkonzept wurden Treppenstufen zum Platz weitgehend vermieden, um so eine bessere Begehbarkeit auch für gehbehinderte Personen zu gewährleisten. Der Platzbereich ist nun auf verschiedene Ebenen aufgeteilt, von denen jede ihre eigenständige Aufenthaltsqualität entwickeln kann.

Die Fläche ist teilweise mit einem rot-anthrazit nuancierten Pflaster und teilweise mit einem Splitbelag gestaltet. Die Einbauteile (Stufen, Blockstufen, Sitzgelegenheiten, Baumeinfassungen) sind durchgehend in dunkelgrau beziehungsweise anthrazit gestaltet. Der Platz ist mit zehn Leuchten ausgestattet, sodass eine angenehm ausgeleuchtete Fläche Außerdem werden hierdurch die Laufachsen "optimal ausgeleuchtet und verdeutlicht". Zur ökologischen Aufwertung wird die bestehende Grünfläche erhalten und in eine Blumenwiese verwandelt.

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