Energiegenossenschaft Fürth: Die Nahwärme kann jetzt fließen

Fürth · Eine Wohngebäude in Fürth wird seit kurzem mit Nahwärme versorgt. Für die Energiegenossenschaft Fürth ist dies nach fünfjähriger Vorarbeit ein wichtiges Etappenziel. Nahwärme gilt als besonderes infrastrukturelles Angebot.

 Familie Köster-Steinebach ist der erste Kunde am Wärmenetz der Energiegenossenschaft Fürth. Foto: Energiegenossenschaft Fürth/Rudolf Weisang

Familie Köster-Steinebach ist der erste Kunde am Wärmenetz der Energiegenossenschaft Fürth. Foto: Energiegenossenschaft Fürth/Rudolf Weisang

Foto: Energiegenossenschaft Fürth/Rudolf Weisang

. Der 18. Februar 2015 war ein besonderer Tag für die Energiegenossenschaft Fürth und ihre Wärmekunden, wie es jetzt in einer Pressemitteilung heißt. Nachdem der im Betriebsgelände stationierte Heizcontainer schon einige Tage zuvor mit der Wärmeerzeugung begonnen hatte, floss erstmals wohlige Nahwärme in ein Fürther Wohngebäude. Sowohl für die Familie Köster-Steinebach, Weiherstraße 2, als auch für die Energiegenossenschaft war dies ein Grund, den besonderen Moment zu würdigen. Im Heizkellerraum des Einfamilienhauses versammelten sich die Wärmekunden, Marita Steinebach und Harald Köster, der Vorsitzende der Energiegenossenschaft, Axel Haßdenteufel und zwei weitere Mitglieder des Vorstandes sowie der Ortsvorsteher von Fürth , Otfried Ratunde, um die Anbindung an das Wärmenetz mitzuerleben.

Wichtiges Etappenziel

Die Inbetriebnahme wurde durch Christian Ehl von der Firma Bellmann aus Dillingen ausgeführt. Haßdenteufel überbrachte Glückwünsche an die Kunden und drückte seine Genugtuung darüber aus, dass nach fünfjähriger Vorarbeit mit der Nahwärmeanbindung der Liegenschaft ein wichtiges Etappenziel der Genossenschaft erreicht worden sei. Zufrieden äußerte sich auch Köster. Ortsvorsteher Ratunde wies auf die Bedeutung der Nahwärme als besonderem Infrastrukturangebot des Wohnortes Fürth hin. Wichtig sei es, sich im Zeichen des Bevölkerungsrückganges positiv gegenüber anderen Orten hervorzuheben. Haßdenteufel erinnerte an die Anfänge und die Realisierung des millionenschweren Nahwärmeprojektes.

Den Anstoß für das Projekt hatte das von Oktober 2010 bis Dezember 2011 entwickelte Klimaschutzkonzept der Stadt Ottweiler gegeben. Ein Arbeitskreis mit 25 Personen hatte am Projekt mitgearbeitet. Im nächsten Schritt wurde am 15. September 2012 eine Projektgesellschaft gegründet, die von jedem Mitglied einen Betrag von 250 Euro zur Erstfinanzierung der Planungskosten erhob. Am 11. November des Jahres wurde dann die eigentliche Energiegenossenschaft Fürth gegründet.

Unterstützung auf diesem Weg kam auch von außen, hier dankte man besonders dem Umweltbeauftragten der Stadt Ottweiler , Christoph Hassel, und auch dem Klimaschutzmanager des Landkreises St. Wendel, Michael Welter.

Genug Wärmekunden

Eine Grundvoraussetzung zur Umsetzung des Nahwärmeprojektes war es, ausreichend viele Wärmekunden in Fürth und dann auch in Dörrenbach zu finden. Die Firma GKM, Zweibrücken, war das Planungsbüro. Nachdem die Genossenschaft mit der Sparkasse Neunkirchen auch einen Partner für die solide Finanzierung des Projektes gefunden hatte, konnte der Ausbau des auf 14 Kilometer Gesamtlänge ausgelegten Nahwärmenetzes in die Tat umgesetzt werden.

Am 3. Mai 2014 trat die Energiegenossenschaft mit einem ersten Spatenstich unter dem Motto "zwei Dörfer (Fürth und Dörrenbach ), zwei Kommunen (Ottweiler und St. Wendel), zwei Landkreise (Landkreis Neunkirchen und St. Wendel)" in die Realisierungsphase ein (wir berichteten). Die Arbeiten hatten dann am 21. Juli am Biehlerhof in Dörrenbach begonnen.

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