Energieausweis ist Pflicht beim Verkauf

Kreis Neunkirchen · Wer ein Haus verkaufen will, ist verpflichtet, bei der Besichtigung einen Energieausweis vorzulegen. Doch Interessenten scheuen sich oft davor, den einzufordern. Dazu kommt, dass die Daten meist nicht leicht zu verstehen sind.

 Ein gut gedämmtes und luftdichtes Dach hilft beim Sparen von Heizkosten. Foto: R. Sturm/Verbraucherzentrale

Ein gut gedämmtes und luftdichtes Dach hilft beim Sparen von Heizkosten. Foto: R. Sturm/Verbraucherzentrale

Foto: R. Sturm/Verbraucherzentrale

Wer ein Haus kauft, muss viel beachten. Der Kaufpreis, die Lage, das äußere Erscheinungsbild und die Raumaufteilung müssen stimmen. Bei der Kaufentscheidung sollen die Heizkosten auf jeden Fall mit einbezogen werden, rät Werner Ehl, Energieberater der Verbraucherzentrale. Denn das Geld, das man beim Kauf eines scheinbar günstigen Angebotes spart, legt man in den folgenden Jahren bei den Heizkosten wieder drauf. Und nicht nur alte Häuser können unter energetischen Gesichtspunkten betrachtet ganz schön alt aussehen, so der Experte von der Verbraucherzentrale.

Hausverkäufer sind verpflichtet, spätestens bei der Besichtigung einen Energieausweis vorzulegen. Kaufinteressenten scheuen sich jedoch oft, dies einzufordern - manchmal aus Furcht, den Zuschlag für das Haus nicht zu bekommen. Auch wenn der Energieausweis vorliegt, ist die Interpretation der Daten nicht immer leicht. Verbrauchsausweise mitteln den Verbrauch der vergangenen drei Jahre - und der hängt von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Bedarfsausweise zeigen den nutzerunabhängigen Heizenergiebedarf des Hauses. Energieausweise sind nach Ausstellung zehn Jahre gültig, daher kursieren Energieausweise nebeneinander, die hinsichtlich des Energieverbrauchs alte und neue Bewertungsmaßstäbe anlegen. In älteren Energieausweisen werden Werte von 150 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr im Ausweis noch im grünen Bereich angesiedelt, obwohl das nicht einem zukunftsfähigen energetischen Standard entspricht.

In einem Mehrfamilienhaus gibt es nur einen Ausweis fürs ganze Haus, nicht jedoch für die einzelne Wohnung. Für den Energieverbrauch einer Wohnung spielt aber auch deren Lage eine wichtige Rolle, vor allem in schlechter gedämmten Häusern. Dach - und Erdgeschosswohnungen in Hausrandlage verbrauchen dann in der Regel 50 Prozent mehr Heizwärme als Wohnungen in der Hausmitte.

Die Energieberater der Verbraucherzentrale helfen bei der Interpretation des Energieausweises und informieren zu allen Fragen rund ums Energiesparen. Die unabhängige Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Für eine persönliche Beratung in einer der 16 Energieberatungsstellen im Saarland ist eine Anmeldung erforderlich unter der bundesweiten Hotline (08 00) 8 09 80 24 00 oder direkt bei den Beratungsstellen.

Anmeldung zur Energieberatungen in Neunkirchen , Rathaus, Zimmer 407. Tel. (0681) 5 00 89 15. Schiffweiler, Zimmer 13 des Bau- und Umweltamtes, Tel. (0 68 21) 6 78 23 oder Telefon (0681) 50 08 91 5.

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