Energie erneuern statt verschwenden

Neunkirchen. Dass Klimaschutz kein abstrakter Begriff ist, sondern in den eigenen vier Wänden beginnt, hat Jessica Berger als praktische Erkenntnis aus dem Klimaprojekt Neunkirchen mitgenommen. "Ich achte jetzt darauf, überall in der Wohnung das Licht auszumachen, wenn es nicht gebraucht wird", erzählte die 18-jährige Schülerin der Sozialpflegeschule Neunkirchen gestern der SZ

 Das nächtliche Los Angeles (hier ein Archivbild) leuchtet - und stößt mehr Kohlendioxid aus als ganz Schweden. Neunkircher Schüler schauten sich gestern den Film "Die 4. Revolution" an. Foto: dpa

Das nächtliche Los Angeles (hier ein Archivbild) leuchtet - und stößt mehr Kohlendioxid aus als ganz Schweden. Neunkircher Schüler schauten sich gestern den Film "Die 4. Revolution" an. Foto: dpa

Neunkirchen. Dass Klimaschutz kein abstrakter Begriff ist, sondern in den eigenen vier Wänden beginnt, hat Jessica Berger als praktische Erkenntnis aus dem Klimaprojekt Neunkirchen mitgenommen. "Ich achte jetzt darauf, überall in der Wohnung das Licht auszumachen, wenn es nicht gebraucht wird", erzählte die 18-jährige Schülerin der Sozialpflegeschule Neunkirchen gestern der SZ. Jessica war eine von rund 240 Schülern, die von der Stadt Neunkirchen und ihren Partnern zur Abschlussveranstaltung des Klimaprojekts ins Eden-Kino eingeladen worden waren. Das Klima Projekt Neunkirchen hatte den Neunkircher Schulen einen ganzen Katalog an Veranstaltungen rund um das Thema Klimaschutz angeboten. Ziel der Projektpartner KEW, Sparkasse und Stadt war es, den Komplex Klimaschutz in möglichst vielen Facetten darzustellen und den Schulen in unkomplizierter Weise passgenaue, größtenteils sogar kostenlose Module anzubieten. Das Angebot reichte von der Klimaexpedition über den Erlebnistag Wasser bis zum Projekttag Windenergie.Als Dankeschön an die mitmachenden Schulen wurde gestern Morgen - wenn auch mit technischen Anlaufschwierigkeiten - der Dokumentarfilm "Die 4. Revolution - Energy Autonomie" von Carl Fechner gezeigt. Der Film steht für die Vision, dass eine Weltgemeinschaft ihre Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen speist.

Bürgermeister Jörg Aumann sagte zuvor zu den Schülern: "Mit Wind, Sonne, Wasser und Biomasse steht uns ein Riesenpotenzial zur Verfügung, man muss es nur nutzen." Aber nicht nur die Schüler, auch die Partner beim Klimaprojekt Klassenzimmer erhielten ein Dankeschön. Bürgermeister Aumann, Sparkassendirektor Volker Fistler und KEW-Prokurist Marcel Dubois überreichten eine Klimatorte an Ralph Schmidt (Arge Solar) und Werner Ehl von der Verbraucherzentrale. Sabrina Baumann von der Firma Vensys war gestern verhindert. Das Klimaprojekt soll keine einmalige Sache bleiben, berichtet Projektleiter Thomas Haas. "Die Grundidee ist, dass wir über Jahre hinweg verschiedene Themen begleiten und aktuelle Veränderungen berücksichtigen."

Meinung

Kleine Schritte zum großen Ziel

Von SZ-RedakteurinHeike Jungmann

Mit der Technik haperte es gestern Morgen im Eden-Kino am Hüttenberg ganz gewaltig, doch das stellte den Gesamterfolg von "Klimaprojekt geht ins Klassenzimmer" nicht in Frage. Die gemeinsame Initiative der Kreisstadt Neunkirchen, der KEW und der Sparkasse hat den beteiligten Schulklassen wichtige Denkanstöße in Sachen Klimaschutz, Energiegewinnung und persönlichem Energieverbrauch geliefert. Niemand ist so blauäugig, zu denken, dass jetzt alle Schüler zu engagierten Klimaschützern werden. Doch wenn nur einige Jungs und Mädchen beim Duschen künftig Wasser sparen, den PC nicht unnötig am Stromnetz halten und ihre Eltern zur Solarstromnutzung überreden, war das Klimaprojekt nicht umsonst. Die Schüler hatten übrigens am meisten Spaß, wenn sie selbst etwas tun und ausprobieren konnten in Sachen Energie und Klimaschutz. Die Projekte, bei denen die Schüler miteinbezogen wurden, hatten somit die beste Resonanz. Wünschenswert wäre es, wenn in allen Klassenzimmern über solche ambitionierten Projekte hinaus das Thema Energie eine wichtige Rolle spielen würde.

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