Einmal Mallorca oder Türkei, bitte!

Kreis Neunkirchen · Die Reiseanbieter im Landkreis sind sich einig: Mallorca und Türkei sind in diesem Sommer die beliebtesten Urlaubsziele. Bei ehemaligen Krisenländern wie Ägypten oder Tunesien sind die Bucher noch vorsichtig.

Den nackten Bauch in die Sonne halten, beständige Temperaturen um die 30-Grad-Marke und laue Abende an Stränden oder malerischen Buchten verbringen: Viele Menschen im Kreis zieht es in den Ferien in den Süden. Ganz oben auf der Hitliste stehen - wie bereits im Vorjahr - die Baleareninsel Mallorca und die Türkei . Das berichten alle von der SZ befragten Reisebüros im Kreis Neunkirchen . Bei den Kunden von Jessica Ruth im Reisebüro L'TUR Last Minute am Stummplatz ist auch Griechenland sehr gefragt.

"Mittlerweile gibt es aber auch eine Tendenz dazu, den weiteren Reiseweg zu wählen, zum Beispiel in die Dominikanische Republik", beobachtet Andrea Boné, Inhaberin des Holiday World Reisecenters in Neunkirchen . Auch Kreuzfahrtreisen seien immer mehr im Kommen. Nach dem Unglück der Costa Concordia habe es eine kurzzeitige Durststrecke bei den Buchungen gegeben, die aber mittlerweile überwunden sei. Kreuzfahrten sind auch im Reisebüro von Uwe Schütz in Spiesen-Elversberg sehr beliebt. "Viele steuern Norwegen oder die Ostsee an", sagt Schütz.

Nicht nur Katastrophen wie die der Costa Concordia , sondern auch Kriege oder Krisen sind immer wieder Faktoren, die Reisende von ihrem bevorzugten Urlaubsziel abhalten. Waren bei den Deutschen vor fünf Jahren noch Ägypten und Tunesien ganz hoch im Kurs, sind viele Bucher - trotz mittlerweile entspannterer politischer Lage - immer noch verunsichert. Sabine Momber von Profin Reisen in Eppelborn bedauert diese Entwicklung. Ihr seien noch nie so freundliche Hotelmitarbeiter untergekommen wie in dem arabischen Land: "Davon könnten sich viele Europäer eine Scheibe abschneiden." Hotelschließungen können die Bucher auch kurzfristig treffen. So habe Momber selbst ein Hotel in Ägypten gebucht, kurze Zeit später habe es zugemacht. Auch in Tunesien sei die Hotellandschaft teils verwaist. "Das ist vor allem für diejenigen schlimm, die vom Tourismus leben", sagt Jessica Ruth. "Dabei sind Urlaubsorte wie Hurghada völlig unbedenklich", so Andrea Boné.

Auch auf aktuelle Krisenherde müssen sich Reisebüros und Urlauber einstellen. "Ich weiß von einer Reederei, die die Route ihres Schiffes wegen der anhaltenden Krise in der Ukraine geändert hat. Zuvor hat sie noch die Krim oder Odessa angefahren hat", erzählt Boné.

Da Kreuzfahrten meist langfristig gebucht werden, gehören sie im Reisebüro L'TUR Last Minute von Jessica Ruth nicht unbedingt zu den gängigsten Reisen. Wie der Name schon sagt, ist das Reisebüro auf kurzfristige Reisen spezialisiert. "Last-Minute-Urlauber müssen diesen Sommer flexibel sein, vor allem bezüglich des Abflughafens", weiß Ruth. Wer in Kauf nimmt, von einem Flughafen in einem anderen Bundesland abzufliegen, bekäme noch was im August - teilweise auch bis zu 24 Stunden vor dem gewünschten Reisebeginn. "Der Engpass an Last-Minute-Reisen liegt daran, dass die Ferien dieses Jahr in vielen Ländern zur gleichen Zeit sind", erklärt Andrea Boné. An den Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken sehe es während der Ferien schlecht aus mit freien Kapazitäten. "Viele Veranstalter setzen mittlerweile verstärkt auf Frühbucher, damit sie auf der sicheren Seite sind", sagt Sabine Momber.

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