Eine Wallfahrt für alle Altersklassen

Wiebelskirchen · Die Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit will ihrer Fatima-Wallfahrt mit einem Konzept, das alle Generationen anspricht, neuen Schwung verleihen.

 Sabine Janzen, Brunella Schiafone Raffele, Pfarrer Markus Krastl und Sabine Busch erläuterten am Freitag das neue Konzept zur Wiebelskircher Fatima-Wallfahrt. Foto: Dennis Langenstein

Sabine Janzen, Brunella Schiafone Raffele, Pfarrer Markus Krastl und Sabine Busch erläuterten am Freitag das neue Konzept zur Wiebelskircher Fatima-Wallfahrt. Foto: Dennis Langenstein

Foto: Dennis Langenstein

Mit einem neuen Konzept will man die Fatima-Wahlfahrt in Wiebelskirchen auch jüngeren Generationen näher bringen. Zur Vorstellung hatte die katholische Kirchengemeinde am Freitag ins Gemeindehaus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit geladen.

Pfarrer Markus Krastl, erst seit Oktober in Wiebelskirchen im Dienst, hofft nun auf einen Mix der Generationen: "Viele, die jetzt noch kommen, kommen in einigen Jahren nicht mehr. Es gibt Generationen, die mit Fatima und Wallfahrt nichts verbindet." Jedoch: "Ich will nicht der Totengräber dieser Wallfahrt sein." Diese hatte nach Gemeindereferentin Claudia Busch ihren Höhepunkt zwischen den 1960er und 80er Jahren erreicht. Nun soll der 100. Jahrestag der Marien-Erscheinung im portugiesischen Fatima als Anlass dienen, um "unsere Wallfahrt wieder ins Blickfeld der Menschen zu rücken", wie Krastl sagt.

Ein Konzept zu schaffen, das die Jugend an die Wallfahrt heranführt, ältere Gläubige jedoch nicht zurückschrecken lässt, sei dabei nicht ganz einfach gewesen, erklärt Sabine Janzen. Die Werbefachfrau hat die Gemeinde bei den Flyern und Plakaten unterstützt: "Man muss die Balance mit den bisherigen Pilgern halten." Und die jungen Pilger sind nun dazu aufgefordert, ihre Eindrücke, Gefühle und Stimmungen der Wallfahrt möglichst übers Internet, mittels Twitter, Facebook, Instagram und Co. zu verbreiten. Schlagwörter wie Frieden, Liebe, Toleranz und Familie sollen dabei im Mittelpunkt stehen. "Wir wollen auch die Buntheit der Kirche vermitteln", sagt Krastl, neben dem, was die Leute bei einer Wallfahrt natürlich auch verbindet. "Die Menschen finden bei der Wallfahrt Gemeinschaft. Ich bin nicht allein als Christ unterwegs", ergänzt Claudia Busch.

Die Wallfahrten sollen nun von Mai bis Oktober, immer am 13. eines Monats stattfinden. Ganz so, wie es die Überlieferung aus dem portugiesischen Fatima beschreibt (siehe Infobox).

In Wiebelskirchen ist man durch den Zweiten Weltkrieg zur Fatima-Wallfahrt gekommen. Am 10. Dezember 1939 kam es zum Gelübde der Pfarrgemeinde an die Muttergottes: "Wenn wir die Heimat nicht verlassen müssen, das Gotteshaus und die Wohnstätten der Menschen über das Kriegsgeschehen erhalten bleiben, geloben wir Maria, Hilfe der Christen, der himmlischen Schutzfrau, in unauslöschlicher Dankbarkeit, ein Heiligtum zu errichten", ist der Festschrift zum 100. Bestehen der Kirche zu entnehmen. Kirche und Häuser blieben verschont und so wurde das Gelübde dann im Mai 1950 in die Tat umgesetzt. Seitdem hat die Wallfahrt immer wieder Änderungen erfahren. Die neueste nun im Jahr 2017, wenn auf die Gläubigen sogar eine Laserschau und ein Kino in der Kirche warten. Neu ist jetzt allerdings auch, dass die katholische Kirchengemeinde nun zwischen den verschiedenen Akteuren, die die Wallfahrts-Tage gestalten, vermittelt und die Programmpunkte organisiert, statt selbst zu gestalten. "So erhält man neue Impulse. Bewegt sich nicht immer in der eigenen Schmalspur. Nach dem Motto: Ich mach das, was ich immer gemacht habe", so Busch. Und auch ein besonderer Gast ist bereits bekannt. Am 13. September wird Bischof Stephan Ackermann Predigt und Festmesse halten. Das ganze Programm präsentiert die Gemeinde im Internet.

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Laut einer Überlieferung ist die Jungfrau Maria am 13. Mai 1917 drei Hirtenkindern auf einem Feld erschienen. Ihnen wurde aufgetragen, jeweils am 13. eines Monats auf das Feld bei Fatima zurückzukehren. Eigentlich sollte dies ein Geheimnis unter den Jungs bleiben, doch einer hielt sich nicht daran. So wuchs die Menschenmenge von Monat zu Monat und die Erscheinung kündigte daraufhin ein Wunder für den 13. Oktober an. 70 000 Menschen sollen sich an jenem Tag versammelt haben, an dem ein Sonnenwunder sogar Blinde geheilt haben soll.

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