Eine praktischere Uhr für Oma

Neunkirchen · Der Wintereinbruch hielt am Samstag vermutlich etliche Menschen davon ab, in die Stadt zum Einkaufen oder Umtauschen von Geschenken zu fahren. Der Trend zu Geschenk-Gutscheinen hält an.

 Der Andrang im Saarpark-Center hielt sich am Samstag in Grenzen. Fotos: Anika Meyer

Der Andrang im Saarpark-Center hielt sich am Samstag in Grenzen. Fotos: Anika Meyer

 Jürgen Jacobs

Jürgen Jacobs

 Andrea Wahlster

Andrea Wahlster

 Annika Hach

Annika Hach

 Christoph Pistorius

Christoph Pistorius

 Christina Kessler

Christina Kessler

 Jessica Groß

Jessica Groß

 Peter Wahlster

Peter Wahlster

 Jutta Wagner-Krischel

Jutta Wagner-Krischel

Es tröpfelte dahin. Erst am Nachmittag nahm am Samstag der Betrieb in der Neunkircher Innenstadt zu, gegen Abend schnell wieder ab. Der Grund: Das Wetter, da war man sich beim Einzelhandel sicher. Und die Bummler, die da waren? Was trieb sie gleich nach Weihnachten in die Geschäfte? Umtausch, möchte man vielleicht meinen. Doch die SZ hat sich durchgefragt und fast ausschließlich andere Antworten erhalten.

Einer der wenigen Umtauscher war ein junger Mann, der eine Uhr zurückbrachte. Ein Weihnachtsgeschenk für die Oma, das sich als suboptimal erwiesen hatte: "Für eine ältere Dame ist ein Ziehverschluss einfacher zu handhaben, das hatte ich nicht bedacht." Am meisten umgetauscht werde Kleidung, sagte der Kaufhof-Geschäftsführer Jürgen Jacobs. Dabei wählten die Kunden oft Alternativen, statt das Geld zurückzunehmen. Generell sei der Umtausch-Andrang jedoch gemäßigt. "Der Trend zu Geschenkgutscheinen steigt weiter an. Wir haben nochmal mehr verkauft als letztes Jahr." Auch den Online-Versand führen Einzelhändler als Grund für weniger Umtausch an, außerdem ein ohnehin nicht so glänzendes Weihnachtgeschäft. Christoph Pistorius, Filialleiter bei InterSport Klees sagte: "Vor allem auf den Winterwaren sind wir sitzen geblieben. Das lag wohl an den Temperaturen."

Die meisten Bummler waren an diesen Samstag unterwegs, um Gutscheine oder Weihnachtsgeld umzusetzen. So auch Annika Hach mit ihrem Sohn Louis: "Er hat sich für sein Geld ein Lego-Auto ausgesucht." Jessica Groß konnte gleich zwei Gutscheine, vom Bruder und von der Oma bekommen, einlösen: gegen ein schickes Silvester-Outfit. Ihre Freundin Christina Kessler war weniger erfolgreich. "Aus Frust habe ich mir wenigstens eine Weste gekauft. Die kann ich anziehen, wenn wir um zwölf rausgehen, Feuerwerk gucken."

Nach dem Weihnachtseinkaufs-Stress wird das Bummeln nun offenbar wieder als Entspannung empfunden. "Ich bin einfach so mal in die Stadt", sagte Catrin Raber, die sich mit einer Tüte in der Hand für einen Espresso setzte. "Noch habe ich Pause vom Arbeitsalltag, da habe ich mir mal die Zeit genommen, nach Schuhen fürs Frühjahr zu suchen." Peter Wahlster aus Schiffweiler hätte eigentlich gerne etwas umgetauscht, doch war der Kassenzettel weg. "Von meinem Sohn habe ich ein T-Shirt bekommen, das zu klein ist." So kann der Sohn das T-Shirt selbst tragen, Peter Wahlster mit Frau Andrea gemütlich im Saarpark-Center sitzen und den Passanten zusehen. "Generell haben wir kein Problem mit Umtauschen. Man trifft ja eben nicht immer auf den Punkt den Geschmack des Anderen." Am "einfach nur Relaxen" waren auch Jutta Wagner-Krischel und Hans Conrad. "Bei uns gab's gar keine Geschenke, wir haben also nichts zum Umtauschen." Wagner-Krischel hatte an Weihnachten gearbeitet, im Krankenhaus. Statt Geselligkeit unterm Tannenbaum gab's nun Geselligkeit beim Nachweihnachts-Käffchen.

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