Eine Kiste Bier für einen ehrlichen Finder

Heiligenwald. Als Thomas Wachter am Silvestermorgen vorm Haus eines Freundes in der Fichtenstraße in Heiligenwald eine Handtasche fand, hätte sein Erstaunen kaum größer sein können. Wobei nicht etwa die beigefarbene Geldbörse in der Tasche für den Aufreger sorgte, sondern deren Inhalt. Ganze 1230 Euro befanden sich darin. "Sonst war nichts in der Tasche

 In einer Tasche auf dem Trottoir entdeckte Thomas Wachter eine erstaunlich hohe Summe Bargeld. Foto: Willi Hiegel

In einer Tasche auf dem Trottoir entdeckte Thomas Wachter eine erstaunlich hohe Summe Bargeld. Foto: Willi Hiegel

Heiligenwald. Als Thomas Wachter am Silvestermorgen vorm Haus eines Freundes in der Fichtenstraße in Heiligenwald eine Handtasche fand, hätte sein Erstaunen kaum größer sein können. Wobei nicht etwa die beigefarbene Geldbörse in der Tasche für den Aufreger sorgte, sondern deren Inhalt. Ganze 1230 Euro befanden sich darin. "Sonst war nichts in der Tasche. Kein Ausweis, kein Name, kein Handy, absolut nichts. Nicht mal ein Taschentuch", erzählt Thomas Wachter.Solch ein unerwarteter Geldfund in dieser Höhe hätte wohl manch einen in Versuchung gebracht, aber der 24-Jährige zögerte keinen Moment. Er wusste sofort, wohin mit dem Geld. "Ich habe direkt beim Ordnungsamt angerufen. Das Geld einfach behalten, das wäre für mich nie infrage gekommen. Mal angenommen ich würde etwas verlieren, dann wäre ich ja auch froh, wenn ich es zurückbekommen würde", erklärt der Elektroingenieur aus Heiligenwald. Weil er beim Ordnungsamt niemanden erreichte, richtete er sich an die Polizei in Illingen und gab die Tasche samt Inhalt dort ab. Wie sich nur wenige Stunden später herausstellte, gehörte sie einer älteren Dame, die die Tasche während eines Spaziergangs verloren hatte. Ihre Tochter meldete den Verlust bei der Polizei, die mit der Nachricht über den ehrlichen Finder dafür sorgen konnte, dass die Familie den letzten Tag des Jahres auch als Glückstag feiern durfte.

"Die Familie hat sich bei mir gemeldet und wollte mir einen Finderlohn von 100 Euro überreichen. Aber ich lehnte dankend ab. Ein Kasten Ur-Pils tut's auch, habe ich gesagt. Aus dem Schaden anderer möchte ich keinen Profit ziehen." Sein gesamter Familien- und Bekanntenkreis hätte ihn im Nachhinein in seinem Handeln bestätigt. Und das, sagt Wachter, sei ein schönes Gefühl. "Ich bin einfach froh, dass die Sache gut ausgegangen ist und am Ende alle glücklich sind." pra

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