Eine Explosion an musikalischen Eindrücken

Neunkirchen · Das Trio Elf, bestehend aus Gerwin Eisenhauer, Walter Lang und Peter Cudek, macht seit elf Jahren zusammen Musik. Besonderheit ihrer Stücke sind die schnellen Wechsel in Tempi und Rhythmik. Ergebnis: Ein ganz eigener Sound.

. Kennengelernt haben sich die Jungs auf Raves, Tanzveranstaltungen, auf denen man damals zumeist mit Drum'n'Bass-Rhythmen experimentiert hat. 2004 beschlossenen Gerwin Eisenhauer, Walter Lang und Sven Faller dann die Gründung eines gemeinsamen Projektes mit dem Namen Trio Elf.

Das Ziel war und ist es nach wie vor, die verschiedenen Vorlieben der einzelnen Bandmitglieder zu kombinieren. "Gerwin bevorzugte Rock oder Popmusik, ich komme mehr aus dem Jazz- und Klassikbereich", erklärt Lang. Sven Faller ist mittlerweile ausgestiegen. Neu dabei ist nun Peter Cudek, den die Restband von diversen anderen gemeinschaftlichen Projekten kannte.

Die internationale Tour, von der man gerade zurückgekehrt ist, wurde von gleich zwei Alben begleitet: einem Studioalbum mit dem Namen "Rexmixd" sowie einem Livealbum aus Amsterdam. Neben den Auftritten, die über Mexiko nun nach Neunkirchen führten, arbeiten die drei gleichzeitig schon an einem neuen Album.

"Elektronische Beats und Improvisation" - wenn man die Musik im Radio hören würde, könnte man dahinter manchmal auch einen DJ vermuten. Doch beim Trio Elf ist alles handgemacht. Dabei ist gerade die Unterschiedlichkeit der einzelnen Stücke signifikant. So wie die Auswahl der Inspirationsquellen, von Bach über die Beatles bis hin zu Rap, sehr vielfältig ist, so verschieden sind auch die einzelnen Titel. Selbst während der Songs ergeben sich teils extreme Wechsel in Geschwindigkeit und Rhythmik. Mal ist es das Schlagzeug von Eisenhauer, das den Beat vorgibt, nach dem sich die beiden anderen richten. Dann wieder dominiert Langs Pianospiel mit harmonischem Klang, getragen vom wehmütigem Kontrabass Cudeks. Bezüglich der führenden Rolle in den Stücken wechseln sie sich ab, jeder bringt seine eigenen Ideen mit ein. Beim Song "Why? Because" steht beispielsweise melodisches Klavier im Vordergrund, während das 2-step inspirierte "Tripolis" von temporeichen Drums geprägt ist. Dann und wann gibt sich Trio Elf auch minimalistisch, besonders Anfang und Ende des Titels 746 sind betont reduziert arrangiert.

Mit dem reichhaltigen musikalischen Angebot überrollen sie das Publikum in der Stummschen Reithalle regelrecht, wechseln so schnell die Stimmung, dass man kaum mitkommt. Doch gerade diese Explosion an Eindrücken kommt gut an, fasziniert, begeistert immer wieder aufs Neue.

Dadurch ist das Konzert "unwahrscheinlich dicht", meint Karin Schmidt aus Ottweiler. Ihr Mann Gerhard findet indes den Schlagzeuger "einfach genial. Er hat etwas unverwechselbares". Die Beiden, die vor drei Jahren schon mal beim Trio zu Gast waren, sind beeindruckt vom "ganz eigenen Sound, der sich nochmal verändert hat".

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