Konzert Eine Chance fürs Leben durch die Musik

Neunkirchen · In der Stummschen Reithalle hat ein Konzert Geld für ein Hilfsprojekt in Argentinien eingespielt. Das Publikum zeigte sich begeistert.

 Roberto Rutkauskas, Martin Galling und Karin Olivieri (von links) begeisterten mit ihrem Konzert und warben damit auch für das Projekt „Kinder in Armonia“.

Roberto Rutkauskas, Martin Galling und Karin Olivieri (von links) begeisterten mit ihrem Konzert und warben damit auch für das Projekt „Kinder in Armonia“.

Foto: Andreas Detemple

Eine Chance fürs Leben bietet das Projekt „Ninos en Armonia“ Kindern aus der Region Mar del Plate in Argentinien. In Rahmen eines Benefizkonzertes stellte Karin Olivieri das Projekt einem interessierten Publikum am Donnerstagabend in der Stummschen Reithalle vor. „Wir betreuen zur Zeit rund 140 Kinder in der Region Armonia“, erläuterte die gebürtige Argentinierin Olivieri vor Konzertbeginn. „Wir haben mit unserem Verein Ninos en Armonia ein Mittel gefunden, um Kinder der völlig verarmten Bevölkerung der Region Wege in ein anderes Leben zu zeigen: Musik.“

Derzeit erhalten rund 140 Kinder und Jugendliche Musikunterricht – die kleinsten mit Rhythmusinstrumenten, die größeren mit Geige, Bratsche, Cello, Gitarre oder Flöten. „Die Musik verändert ihr Leben und nicht selten auch das ihrer Familien. Musik bahnt Wege“, so Karin Olivieri. „Die Konzentration beim Üben, das gemeinschaftliche Spielen im Orchester, die Freude über den Klang und der Stolz auf das Erreichte wecken und fördern Fähigkeiten, die sonst ungenützt und verkümmert wären.“

Zwischen den umfassenden Informationen begeisterten Karin Olivieri, Pianist und Kammermusiker Professor Martin Galling und Roberto Rutkauskas an der Geige mit weltlichen Werken. So faszinierten Olivieri und Galling gemeinsam vierhändig am Klavier mit einem Andante mit Variationen in G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Gemeinsam mit Roberto Rutkauskas brachte Karin Olivieri im zweiten Konzertteil Werke von Johannes Brahms und Edvard Grieg zu Gehör. Mit ihrem Auftritt unterstrichen die Künstler ihre fundierte musikalische Ausbildung und ihr ausgeprägtes musikalisches Talent, das sie schon bei vielen Konzerten im In- und Ausland unter Beweis stellten.

Im Mittelpunkt steht für die Künstler allerdings ihr Hilfsprojekt. Das Konzert in Neunkirchen gehört zu einer Reihe von Konzerten, die in Städten in ganz Deutschland von Olivieri und Professor Galling organisiert werden. „Es ist natürlich schön, wenn unser Projekt Früchte trägt“, berichtete Olivieri weiter. „Wir haben unter unseren Jugendlichen mittlerweile sogar schon ein paar, die das Fach Musik studieren.“ Ihre guten Deutschkenntnisse führt Olivieri auf ihre deutschen Wurzeln zurück. „Meine Oma war Deutsche. Ich bin zwar in Argentinien groß geworden, aber Oma hat mir abends immer auf Deutsch vorgelesen. So war mir die deutsche Sprache niemals fremd.“ Der Erfolg zeigt sich für die gastierenden Musiker aber auch im hohen Ansehen des venezolanischen Jugendorchesters und dem Dirigenten Gustavo Du Dämel, das auf dem gleichen Projektprinzip wie „Ninos en Armonia“ aufgebaut ist. In Argentinien sagt man: „Gebe den Armen keinen Fisch, sondern lehre sie zu angeln.“

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