"Eine Bereicherung für uns alle"

Neunkirchen. "Es war extrem herrlich!" - Viola Meyer ist restlos begeistert, noch immer. Im Mai hatte die 16-Jährige aus Elversberg ein Praktikum in der städtischen Kindertagesstätte "Weltentdecker" in Neunkirchen gemacht. Und weil es eben so "extrem herrlich" war, hat sie ihre "Mondgruppe" noch einmal besucht

Neunkirchen. "Es war extrem herrlich!" - Viola Meyer ist restlos begeistert, noch immer. Im Mai hatte die 16-Jährige aus Elversberg ein Praktikum in der städtischen Kindertagesstätte "Weltentdecker" in Neunkirchen gemacht. Und weil es eben so "extrem herrlich" war, hat sie ihre "Mondgruppe" noch einmal besucht. Auch die Kinder und Erzieherinnen freuten sich über den Besuch. Denn die Zeit mit Viola, einem Mädchen mit Down-Syndrom, hat auch ihnen gefallen. Für alle Beteiligten war das Praktikum eine Herausforderung - und eine Bereicherung.Zwei Wochen arbeitete Viola in der städtischen Kita, "und jeder Tag hat Spaß gemacht". Von acht bis 16 Uhr standen täglich Spielen, Malen, Basteln, Turnen und viel Spaß auf dem Programm. "Viola hat ihre Sache super gemacht", sagt Gitta Maldener, Erzieherin in der "Mondgruppe" mit 24 Kindern. "Sie ist ja ein sehr offener und herzlicher Mensch und einige Kinder haben sich schon am ersten Tag total auf sie eingeschossen." Die Kita hatte Eltern und Kinder im Vorfeld auf Violas Praktikum und auf das Thema Behinderung vorbereitet, ergänzt Kita-Leiterin Nicole Schäfer. "Die Kinder haben vorab, und als Viola dann da war, viele Fragen gestellt. So konnten Berührungsängste oder Unsicherheiten gut abgebaut werden."

Mit Violas Behinderung umzugehen, sei den Kindern schnell und prima gelungen. "Die neue Erfahrung war sehr positiv für Kinder, Eltern und das Personal", sagt Schäfer, "Viola war eine Bereicherung für uns alle".

Auch Viola hat von ihrem Praktikum, das Teil ihrer schulischen Ausbildung war, profitiert. Und es hat ihr wieder einmal gezeigt, was sie unbedingt werden will, wenn sie in zwei Jahren an der Förderschule geistige Entwicklung in Neunkirchen fertig ist. "Natürlich werde ich Erzieherin", erklärt sie und strahlt über das ganze Gesicht. Mit den Kindern zu spielen, zu basteln oder zu turnen habe ihr einfach "super gut" gefallen, außerdem seien die Erzieherinnen alle so nett.

Wie zufrieden Viola bei ihrer Arbeit mit Kindern ist, wird sichtbar, als sie den kleinen Maxim (4) aus der "Mondgruppe" auf den Schoß nimmt und mit ihm knetet. Andere Kinder kommen dazu, Viola ist in ihrem Element. Sie jauchzt vor Vergnügen.

Petra Moser-Meyer schaut ihrer Tochter zu und lächelt. "Für sie ist das Praktikum eine Herausforderung gewesen und eine tolle Aufgabe, an der sie gewachsen ist."

Weil Viola selbst gern male und spiele, habe sie leicht auf die Kinder zugehen können und dabei auch viel gelernt. "Sie war sehr ausgeglichen in dieser Zeit, das hat ihr gut getan", sagt die Mutter.

Deswegen sei ihr der Abschied aus der Kita auch schwer gefallen, erinnert sich Viola. "Die Augen haben mir ein bisschen getränt. Manche Kinder haben auch geweint, da habe ich sie getröstet." Und sie hat ihnen versprochen, dass sie mal zu Besuch kommt. Und das hält Viola auch ein, "ist doch klar". "Es war extrem herrlich! Jeder

Tag hat Spaß gemacht!"

Viola Meyer

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