Ein Wolf, eine Erpressung und die Angst

Neunkirchen · Eine Frau geht eine Beziehung mit einem Wolf ein, ein Mädchen wird mit Nacktbildern erpresst und ein Paar fürchtet die Geburt ihres behinderten Kindes: Der 6. Günter-Rohrbach-Filmpreis wartet mit großer Vielfalt auf.

 Schauspielerin Nina Schopka, verantwortlich für das musikalische Rahmenprogramm des Preises posiert mit Vor-Jurymitglied Christian Bauer Foto: Jörg Jacobi

Schauspielerin Nina Schopka, verantwortlich für das musikalische Rahmenprogramm des Preises posiert mit Vor-Jurymitglied Christian Bauer Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Die Berlinale-Überraschung "24 Wochen" der jungen Regisseurin Anne Zohra Berrached ist einer der Finalistenfilme des sechsten Günter-Rohrbach-Preises in Neunkirchen . Der Film mit Julia Jentsch in der Hauptrolle dreht sich um die Angst werdender Eltern vor einer drohenden Erkrankung ihres Kindes am Downsyndrom.

In Anwesenheit des Neunkircher Oberbürgermeisters Jürgen Fried und Filmschaffender wurden gestern im Neunkircher Rathaus die fünf Finalfilme präsentiert. Die Filme wurden aus insgesamt 70 zum Thema "Arbeitswelt und Gesellschaft" eingereichten Vorschlägen ausgewählt. Am 4. November werden in der Gebläsehalle neben dem mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis noch vier weitere Auszeichnungen verliehen.

Die Bandbreite der Filme ist vielfältig, die Auswahl der Fachjury hochkarätig. Neben "24 Minuten" hat es auch der Fernsehfilm "Das weiße Kaninchen" von Florian Schwarz in die Endauswahl geschafft. Er handelt von einer 13-Jährigen, die von einem 17-Jährigen mit Nacktaufnahmen erpresst wird. Finalfilm "Junges Licht" von Adolf Winkelmann spielt während der Blütezeit der Kohleindustrie im Ruhrgebiet. Beim Film "Wild" von Nicolette Krebitz steht die leidenschaftliche Verbindung zwischen einer Frau und einem Wolf im Mittelpunkt. In "Nebel im August" von Kai Wessel wird die Tötung behinderter Menschen im Nationalsozialismus thematisiert.

"Die Filmbranche goutiert unseren Preis", sagte OB Fried bei der Pressekonferenz in Hinblick auf eine wiederholt gestiegene Bewerberzahl beim Wettbewerb. Gemeinsam mit den Filmpreis-Organisatoren Cornelia Feld und Nicolas Schneider stellte Fried auch das Rahmenprogramm des Preises vor. Zum Auftakt wird es am Sonntag, 30. Oktober, wieder einen "Saarländischen Filmemacher Abend" geben. Nina Schopka, Schauspielerin am Staatstheater, wird die Preisverleihung musikalisch umrahmen. Schopka, die auch bei der Konferenz anwesend war, sagte, sie werde unter anderem Arbeiterlieder und Hollywood-Elegien von Hanns Eisler vortragen.

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Auf einen Blick Am 4. November wird in der Neunkircher Gebläsehalle der Günter-Rohrbach-Preis verliehen. Namensgeber ist der 1928 in Neunkirchen geborene Filmproduzent Günter Rohrbach ("Das Boot", "Die unendliche Geschichte "). Mit dem Preis werden deutschsprachige Produktionen ausgezeichnet. Die nominierten Filme werden vom 31. Oktober bis 3. November in Neunkirchen gezeigt. rob guenter-rohrbach-filmpreis.de

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