Ein wichtiger Lebensabschnitt ist gemeistert

Neunkirchen · Das kaufmännische Bildungszentrum in Neunkirchen sagt Ade: Genau 101 junge Frauen und Männer haben ihren Abschluss geschafft, 63 in der Fachoberschule, 38 in der Handelsschule.

 Ihre Zeit an der Fachoberschule des KBBZ ist vorbei. Ein letztes Mal posieren die Absolventen für ein gemeinsames Gruppenfoto.

Ihre Zeit an der Fachoberschule des KBBZ ist vorbei. Ein letztes Mal posieren die Absolventen für ein gemeinsames Gruppenfoto.

"Arbeite und lerne, und du kannst gar nicht verhindern, dass du was wirst." Wenn der amerikanische Motivationstrainer Dale Carnegie vor 100 Jahren mit diesem Ausspruch Recht hatte, sind die 38 Absolventen der Handelsschule und 63 der Fachoberschule des KBBZ gemachte Leute. "Sie haben eine anspruchsvolle schulische Ausbildung hinter sich", bekräftigte Schulleiter Heiko Staub in seiner Ansprache im festlich geschmückten Kulturhaus Wiebelskirchen. In seinem Rückblick auf ein ereignisreiches Schuljahr am KBBZ kam er auch auf den landesweiten Schulversuch FOS.Plus zu sprechen, der zum Schuljahr 2015/2016 umgesetzt wurde. Wesentliche Bestandteile sind die bessere Verzahnung der Schule mit der fachpraktischen Ausbildung in den Betrieben und eine individuelle Bildungswegeberatung. Um die Inhalte der fachtheoretischen Ausbildung zu festigen, werden die Fächer Deutsch, Fremdsprache und Mathematik mit einer zusätzlichen Wochenstunde unterrichtet.

Vor Staubs Begrüßung hatte die Schulband unter Leitung von Dominik Berdin "The Final Countdown" von 1986 gespielt, den größten und einzigen echten Hit der Hard-Rock-Band Europe. Den kann den Schweden keiner mehr nehmen - genau wie die Abschlüsse, die die 101 Absolventen nach zwei oder drei Jahren Schule am Ende der Feier von ihren Lehrern freudestrahlend entgegennahmen. Zuvor unterhielten vor allem zwei junge Damen das Publikum: Isabell Sommer und Selina Kasper stellten mit ihrer pointierten, selbstreflektierten und mit Anekdoten geschmückten Schülerrede manche gymnasiale Scheffelpreisträger-Ansprache in den Schatten. So schlecht war sie nämlich gar nicht, die Zeit, wo man regelmäßig die "Erkenntnisbrille" aufsetzte, von Schulseelsorger Udo Nilius Jahr für Jahr persönlich zum Adventscafé eingeladen wurde oder man langsam nicht mehr hören konnte: "Keine Buchung ohne Rechnung".

Auch wenn weder Lehrer noch Eltern stolz auf ihre Kinder sein dürfen ("das kann man nur auf sich selber") - ein dickes Dankeschön gab es für sie allemal. "Liebe Mama, deine Tasse Kaffee war oft die letzte Rettung", erinnerte Isabell an die Nächte, in der sie gelernt oder Referate geschrieben hat. Dass sie auch noch singen können, stellten die beiden gleich auch noch unter Beweis: ob "Wir sind groß" von Mark Foster, das auch das Motto der Abschlussfeier war, oder "Zeit zu gehen" von Unheilig, der Beifall war ihnen sicher.

Als begnadeter Geschichtenerzähler erwies sich Udo Nilius. Er berichtete von Pastor Bill Hybels, den Bill Clinton in seiner Zeit als US-Präsident als theologischen Berater engagiert hatte. Hybel glaubt daran, dass Menschen ihr Leben radikal verändern können, wenn sie ihre Gaben entdecken und eine Chance bekommen, sie einzusetzen. Wichtig sei, so Nilius, an sich zu glauben und der inneren Stimme zu folgen - auch gegen Widerstände von außen. Oder, um es mit Mark Forster zu sagen: "Wir können das Buch selber schreiben. Es gibt genug freie Seiten."

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 Auch die Absolventen der KBBZ-Handelsschule werden nun ihrer Wege gehen. Fotos: Thomas Seeber

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Auf einen Blick Die Besten des Jahrgangs in der Handelsschule: Schulbeste und Klassenbeste H11C ist Annika Jungbluth (mit einem Notendurchschnitt von 2,0), Klassenbester H11A: Maximilian Patrik Michel; Fachoberschule (Fachbereich Wirtschaft): Schulbeste und Klassenbeste FO12E Sina Nicole Schuster-Leiner (Notendurchschnitt 1,1), Klassenbeste FO12A Aline Kremp, Klassenbeste FO12B Michelle Appel, Klassenbester FO12C Sebastian Stein, Klassenbester FO12D Nicolas Scheffler. nig

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