Ein ungefeiertes Jubiläum
Neunkirchen · Seit 50 Jahren, seit März 1966, ist Neunkirchen Mittelstadt. Da die Hüttenstadt allerdings seit 1974 Kreisstadt ist, wird dieses runde Jubiläum nicht mehr gefeiert.
. Vor 50 Jahren - genauer am 1. März 1966 - wurde der Hüttenstadt Neunkirchen die Rechtsstellung einer Mittelstadt verliehen. Das teilt die Stadtpressestelle mit. Die Stadt hatte damals bereits 46 000 Einwohner und strebte zuvor mehrfach den höheren Rechtsstatus an, der ihr ab 40 000 Einwohner zugestanden hätte. 1965 gab die Landesregierung dem Begehren schließlich statt.
Mit einem Festakt am 25. März 1966 wurde diese für die Stadt wichtige Entwicklung gefeiert - gleichzeitig mit der Einweihung des Ratssaales im damals noch recht neuen Rathaus. Nach Völklingen war Neunkirchen die zweite saarländische Stadt, die Mittelstadt wurde, St. Ingbert folgte im Jahr 1974. Einer Mittelstadt wurden Aufgaben übertragen, die bisher vom Landkreis wahrgenommen wurden, wie beispielsweise das Ausstellen von Reisepässen. Durch die Übertragung vieler Auftragsangelegenheiten vom Landkreis auf die Mittelstadt blieben den Bürgern nun viele Fahrten nach Ottweiler erspart. Augenfälligster Unterschied ist: Mittelstädte haben eigene Kraftfahrzeug-Kennzeichen, ohne jedoch Sitz der Kreisverwaltung zu sein. Das NK-Kennzeichen wurde jedoch erst im Jahr 1968 mit der Einrichtung einer Zulassungsstelle in Neunkirchen eingeführt, wie es weiter heißt. Mit der Verleihung des Ranges "Mittelstadt" wurde auch der Bürgermeister in den Stand des Oberbürgermeisters gehoben. Seit der Gebiets- und Verwaltungsreform vom 1. Januar 1974 ist Neunkirchen Kreisstadt und keine Mittelstadt mehr. Daher wird das 50-jährige Jubiläum als Mittelstadt nicht gefeiert.
Stattdessen nimmt die Verleihung der Stadtrechte am 1. April 1922 einen hohen Stellenwert im Neunkircher Terminkalender ein. Dieses wichtige Jubiläum feiert die Stadt jedes Jahr mit einer Aktion für ihre Schulkinder und erinnert an die Stadtgeschichte. Damals wurden die Ortschaften Neunkirchen , Niederneunkirchen, Wellesweiler und Kohlhof zur Stadt Neunkirchen zusammengeschlossen.
Insgesamt hatte dieser Verbund 38 307 Einwohner und war damals das größte Dorf Preußens. Bereits seit 1876 war die für eine Stadtwerdung erforderliche Einwohnerzahl von 10 000 erreicht, wiederholt scheiterten jedoch die gestellten Petitionen.
