Ein sonniges Plätzchen am Wasser

Neunkirchen · Die Terrassen am Nordufer der Blies zwischen Willy-Brandt- und Fußgängerbrücke sind fast fertig. 2,1 Millionen Euro haben sie gekostet. Die Stadt hat gestern beim Pressetermin auch einen Ausblick auf den nächsten Bauabschnitt gegeben.

 So lässt es sich gut leben: Journalistin Annabelle Kopp, Planer Luca Kist, Neunkirchens OB Jürgen Fried und Bauamtsleiter Jürgen Detemple testen die Sonnenbänke auf den Bliesterrassen. Foto: Thomas Seeber

So lässt es sich gut leben: Journalistin Annabelle Kopp, Planer Luca Kist, Neunkirchens OB Jürgen Fried und Bauamtsleiter Jürgen Detemple testen die Sonnenbänke auf den Bliesterrassen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Es ist genau das richtige Wetter für diesen Pressetermin: Strahlend blauer Himmel über Neunkirchen und der Bliespromenade an diesem Mittwochmorgen. Oberbürgermeister Jürgen Fried , der eben mit Luca Kist vom verantwortlichen Planungsbüro Dutt & Kist sowie Bauamtsleiter Jürgen Detemple vor dem Baucontainer am Busparkplatz in der Lindenallee ein paar Erläuterungen gegeben hat, schlendert über die neue Treppe, die von der Promenade hinunter zu den Terrassen und Sitzgelegenheiten führt, ans Ufer.

Von neuer Urbanität und Lebensqualität hat der Verwaltungschef gerade gesprochen, woran das Großprojekt Bliesterrassen in der nördlichen Innenstadt einen wesentlichen Anteil habe. "Ein bisschen Aufbruchsstimmung" hat Fried - sichtlich zufrieden - ausgemacht, weil sich in Sachen Stadtentwicklung in diesem Quartier für jeden Bürger gut erkennbar etwas tue. Der erste Bauabschnitt der Bliesterrassen, 2,1 Millionen Euro teuer, ist fast vollendet. Den zweiten Bauabschnitt, fürs nächste Frühjahr terminiert, stellen Stadt und Planungsbüro an diesem sonnigen Morgen gleich mit vor. Er ist mit einem Kostenvolumen von 2,95 Millionen Euro kalkuliert und soll bis Spätsommer 2018 erledigt sein.

Sicher, im Vergleich zu Saarbrücken nehmen sich die Neunkircher Bliesterrassen bescheiden aus. Am nördlichen Ufer zwischen Willy-Brandt- und Fußgängerbrücke (Konrad-Adenauer-Brücke) ist auf einer Länge von rund 90 Metern eine Treppenanlage mit Sitzgelegenheiten entstanden. Die Treppe vom Woolworth-Kaufhaus abwärts ist gebaut. Auf der anderen Seite der Terrassen , bei der Willy-Brandt-Brücke, graben sich gerade die Bagger ins Erdreich. Rollatoren, Rollstühle, Kinderwagen? "Ein barrierefreier Ausbau war mit dem ersten Bauabschnitt noch nicht möglich", sagt Kist. OB Fried wirft ein, mit dem weiteren Ausbau werde dieser Mangel auf der Nordseite behoben. Auch zur Kritik der Überflutung äußern sich beide. Kist erklärt, die Hochwasser des Frühjahres habe die Anlage gut überstanden. Zudem werde mit der Verbreiterung der Blies etwas für den Hochwasserschutz getan. Fried lakonisch: "Wenn Hochwasser kommt, wird hinterher anständig sauber gemacht."

Unterhalb der Promenade ist ein heller freundlicher Platz entstanden. Vier großzügige Terrassenstufen gibt es, auf denen die Neunkircher bald sitzen können (die Stadt spricht vom 13. Oktober als Tag der endgültigen Fertigstellung). Sonnenbänke aus Beton lockern das Ganze auf. Auf dem Areal sind noch ein paar weitere Arbeiten zu verrichten: Die Uferkante bekommt in den nächsten Tagen einen Abschluss aus Metallplatten, das Kopfsteinpflaster muss verfugt werden. Neben der noch zu bauenden Treppe soll zudem ein kleiner Kiosk demnächst Getränke und Snacks bieten.

Der Blick vom Nord- aufs Südufer ist noch ein dürftiges Vergnügen. Das soll sich ändern. Im kommenden Frühjahr geht es dort weiter, die Spundwand am Südufer ist als Provisorium angelegt worden. Hinter ihr, erläutert Luca Kist, werden 8000 Kubikmeter Erde abgetragen. Die Blies wird noch etwas breiter an dieser Stelle. Dahinter entstehen anstelle der steilen Böschung zwischen Stützwänden ebene Flächen. Während den Planern auf der Nordseite gemütliches Sitzen und Gespräche vorschweben, steht das andere Ufer für Bewegung, Spielflächen und einem direkten Zugang zum Wasser . Allerdings ist auch das letzte Stück hinab zur Blies nicht barrierefrei.

Von den 2,1 Millionen Euro für den ersten Teil der Arbeiten stammen Zweidrittel aus dem Förderprogramm "Stadtumbau West". Gleich 90 Prozent von den 2,95 Millionen Euro , die in den kommenden beiden Jahren verbaut werden, stammen vom Bund, erklärt OB Fried.

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