Ein Mint-Pferd namens Winnie

Neunkirchen · Schon zum zweiten Mal hatten die Schüler der fünften und sechsten Klassen des Gymnasiums am Krebsberg Besuch von einem Pferd. Und das ließ sich selbst von 50 Schülern nicht aus der Ruhe bringen.

 Lehrer Gerd Mutscheller bringt sein Pferd El Dorado Wind zum naturwissenschaftlichen Unterricht mit. Die Schüler der Klassen 5.2 und 6.2 sind begeistert. Foto: Thomas Seeber

Lehrer Gerd Mutscheller bringt sein Pferd El Dorado Wind zum naturwissenschaftlichen Unterricht mit. Die Schüler der Klassen 5.2 und 6.2 sind begeistert. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Und plötzlich ist da ein Pferd. Still steht es auf der Wiese hinter der Turnhalle am Gymnasium am Krebsberg, wie ein Standbild seiner selbst. So als sitze da nicht gerade der stellvertretende Schuldirektor Gerd Mutscheller auf seinem Rücken. Doch Winnie, oder El Dorado Wind, wie die alte Pferde-Dame heißt, kennt ihren Reiter und lässt sich weder von ihm, noch den 50 Kindern, die mit großen Augen hinter dem rot-weißen Absperrband warten, aus der Ruhe bringen. Dabei dreht sich an diesem Morgen alles um sie. Unterricht am lebenden Pferd. "In Naturwissenschaften geht es in der fünften Klasse um Säugetiere. Da hat das Angebot von Herrn Mutscheller gut gepasst", sagt Biologie- und Chemie-Lehrerin Martina Philippi. Mutscheller ist nämlich nicht nur stellvertretender Rektor, sondern auch begeisterter Western-Reiter. Deshalb hat er vergangenes Jahr das Angebot gemacht, dass er doch Winnie, die 24 Jahre alte Quarter-Horse-Stute, mitbringen könnte. Und weil das im vergangenen Jahr so gut lief, ist Winnie jetzt schon zum zweiten Mal zu Besuch. Und während sie, die schon bei Weltmeisterschaften geritten ist, ruhig da steht, erklärt Mutscheller alles Wissenswerte über Pferde . Was sie so fressen, wie sie laufen, was es bedeutet, dass ein Pferd ein Fluchttier ist und warum sich Pferde nicht übergeben können.

"Es ist auf jeden Fall toll", sagt Finn Jungbluth aus der sechsten Klasse. "Meine Cousine hat zwar ein Pferd, aber die sehe ich auch nur einmal im Jahr", sagt sein Klassenkamerad Christoph Franz . Sie waren schon vergangenes Jahr dabei. "Und man hat gemerkt, dass schon etwas hängen geblieben ist", sagt Benedict Bliem.

Auch Sicht der Schule soll die Aktion auch das Profil als Mint-Schule stärken. Mint steht für die Kombination Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. "Deshalb nennen wir Winnie auch unser Mint-Pferd", sagt Mutscheller. Und deshalb geht es für die Schüler der fünften Klasse auch nicht ganz ohne Arbeit. Sie müssen sich Notizen machen und danach einen Bericht über den Unterricht mit dem Pferd machen. "Vergangenes Jahr wurde der beste Bericht dann auf unserer Internet-Seite veröffentlich", erklärt Philippi. Nach einer Dreiviertelstunde heißt es dann aber Abschied nehmen vom Pferd. Die nächste Gruppe ist bald dran. Nur ein paar Mädchen fällt es schwer, sich loszureißen. Sie drängen sich nah um Winnie, um schnell noch ein Abschiedsfoto zu machen.

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