Bliestage 2019 Ein kleines bisschen Ballermann?

Neunkirchen · Nach dem Geknatsche um die erste Auflage der Bliestage als Nachfolger des Neunkircher Stadtfestes gab es nun ein Arbeitstreffen rund um die Gestaltung der zweiten Bliestage Neunkirchen Ende Juni 2019. Die Resonanz war schwach.

 Logo Bliestage

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Foto: acpress

Das wäre ihre Chance gewesen – die Chance, auf „nette, zielführende Art“ über die Bliestage ins Gespräch zu kommen und sie gemeinsam zu verbessern und voran zu bringen. Das musste Christian Schwinn am Ende des Arbeitstreffens im VHS-Gebäude noch los werden. Zu viel Häme hatte es in den sozialen Netzwerken nach der Premiere des neuen Neunkircher Stadtfestes gesetzt. Was ihn als federführenden „Architekten“ der beauftragten Firma Acpress zwar professionell kalt lässt. Aber, und das sollten sich all die Schwarzmaler, Besserwisser und Nörgler vielleicht mal überlegen: „Sie wissen gar nicht, was sie mit ihren Kommentaren bewirken. Das schadet Neunkirchen.“ Fakt ist: „Negativmeldungen multiplizieren sich viel schneller als das Positive.“

Eingedenk des Shitstorm im Nachklang des runderneuerten Stadtfestes hatten die Planer zusammen mit dem Veranstalter, der Neunkircher Kulturgesellschaft, „bewusst“ zu dieser für alle Interessierten offenen Runde eingeladen. Gekommen waren zwei Handvoll Menschen, darunter vier Mitglieder der Jungen Union. Mit den Vereinen hatte es am Tag zuvor bereits eine separate Zusammenkunft gegeben.

Im Wechsel mit seinem Kollegen Matthias Weber erläuterte Schwinn die Konzeption für die Bliestage 2019. Terminiert sind diese für das letzte Juniwochenende, an dem auch die Sommerferien starten. Wirklich ändern werde sich das Konzept nicht. Zumal das Budget nach aktuellem Stand gleich bleibt. Es sind eher marginale Korrekturen, die in der Summe für eine Aufwertung sorgen sollen. So suche man noch nach einer Lösung für die bisher vernachlässigte Bliespromenade als Anbindung an die gut angenommene Lounge an der Blies. Da allerdings weder Strom- noch Wasseranschlüsse bereit stehen, schweben den Organisatoren ein Flohmarkt oder Ähnliches vor.

„Ausbaufähig“ ist fast jeder Festbereich, auch die der Kulinarik vorbehaltene Lindenallee. Vermisst wurden von den Besuchern dort explizit Sitzmöglichkeiten: „Das hatten wir den Standbetreibern überlassen.“ Ein Fehler, den man nun korrigieren werde. „Multikulturell“ und stärker bespielen will man die Bühne Hammergraben. Ob es ein Comeback des Unteren Marktes geben wird, ist dagegen offen. Angedacht sei, Kindern und Jugendlichen hier attraktive Angebote zur Verfügung zu stellen. Kostenlos. Könnte man Sponsoren ins Boot holen, wären anspruchsvollere Dinge wie Kletterwände oder Hochseilgarten nicht unrealistisch. Als Alternativstandort für das Kinderprogramm steht das verkehrsberuhigte Ende der Bahnhofstraße zur Debatte.

Bei den Bestrebungen, die Standdichte nach Möglichkeit fast flächendeckend zu erhöhen, bleibt der Stummplatz außen vor. Hier will man stattdessen ausdünnen. „Das war für die Vereine sehr eingeengt am Rand“, gibt Schwinn zu. Sie erhalten nun mehr Raum für Tische und Bänke/Stühle. Weniger kolossartig fällt die Hauptbühne aus, die um ein paar Quadratmeter schrumpft und, wie früher, vor allem hochkarätigen Cover-Bands vorbehalten sein wird. Bliebe der Lübbener Platz. Hier würde man schon gern einen neuen Anlauf in Sachen Sport wagen, vielleicht in Form eines Fußball-Turniers oder Amateur-Box-Kämpfen.

Daran an schloss sich eine rege und konstruktiv-kritische Diskussion. Etwa über Themenabende a la Ballermann, die Chancen, welche die voraussichtlich im Mai fertig gestellten Bliesterrassen generieren (wie wäre es mit Open Air Kino, regte Schwinn an), die Beschallung der gesamten Festzone oder ob es Sinn macht, die Bühne anderswo auf dem Stummplatz zu installieren. Beendet ist das Ringen um ein möglichst viele zufrieden stellendes Stadtfest damit noch lange nicht.

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