Ein Hauch Irland in Neunkirchen

Neunkirchen · Von Balladen bis zu Popklängen – vielseitig zeigte sich das Trio um Moya Brennan beim Konzert in der Neunkircher Reithalle. Der Zusammenklang von Harfe und Stimme war mal mitreißend, mal melancholisch, aber immer faszinierend.

. "Eine so außergewöhnliche Art von Musik gibt es nicht oft in dieser Gegend", bedauerte Thomas Blatt zwar, war jedoch gleichzeitig hingerissen. "Sobald sie anfängt zu singen, ist man richtig gebannt. Einfach magisch!"

Vom ersten Moment an verzaubert sie. Moya Brennan, eigentlich "Máire Philomena Ní Bhraonáin", schafft es wie nur noch wenige, die Seele des traditionellen Irlands in ihren Melodien und Texten einzufangen. Die Stimme der Irish-Folk-Legende Clannad stützt sich dabei insbesondere auf die enge Verbundenheit zu ihrer Heimat Gweedore im nordwestirischen County Donegal, wo sie als Älteste von neun Geschwistern aufwuchs.

Zurzeit ist Brennan mit dem Projekt "Voices and Harps" unterwegs. Mit dabei ist Cormac de Barra, einer der gefragtesten Musiker Irlands, der dort in einer eigenen TV-Show traditionelle Musik präsentiert. Zusammen veröffentlichten die beiden im letzten Jahr das Album "Affinity". Ergänzt wird das Duo auf der aktuellen Tour von Aisling Jarvis, der Tochter Brennans, die vor kurzem ihre eigene LP herausbrachte.

Im Rahmen der Tournee war das Trio nun in Neunkirchen zu Gast. Beim Auftritt in der restlos ausverkaufen Stummschen Reithalle nahmen die Künstler das Publikum auf eine Reise ins romantische, verträumte Irland mit, präsentierten wundervolle, aber auch traurige Facetten der grünen Insel.

Im Song "The Green Fields of Gweedore", in dem sie die Schönheit dieser Gegend dem Zuhörer lebendig macht, zeigte sich das ganz besondere Verhältnis zwischen Sängerin und Land.

"The Twist of my Heart" handelte hingegen von verlorener Liebe und gebrochenen Herzen, während "Morning Breaks" mit fröhlicher, eingängiger Melodie zum Mitsingen einlud. Neben den in Englisch vorgetragenen Stücken gab es natürlich auch typisch gälische Musik wie beispielsweise "Casadh Mo Chroí" oder "An Sanduine Doíte".

Interessant war, dass die Künstler sowohl gesanglich als auch instrumental durchgehend abwechselten, wobei Brennan zumeist im Vordergrund stand und nicht nur gesanglich, sondern auch an der Harfe ihr ganzes Können zeigte; oder zwischendurch mal zur irischen Handtrommel (Bodhrán) griff.

Das Harfenspiel überließ sie aber oftmals dem Ausnahme-Harfenist de Barra, während Jarvis an der Gitarre moderne Eindrücke beisteuerte. Wenn auch zumeist begleitend, übernahmen de Barra und Jarvis dann und wann gesangliche Parts.

Durch die verschiedenen Einflüsse, die jeder der drei Musiker mitbrachte, ergab sich ein außerordentlich vielseitiges Konzert, das von klassischem Folk über berührende Balladen bis hin zu gegenwärtigem Pop für jeden etwas zu bieten hatte und in jedem Stil zu überzeugen wusste.

Kaum verwunderlich also, dass Thomas Blatt und viele weitere Fans "gerne mehr" davon im Saarland sehen würden.

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