Ein Ende kommt langsam in Sicht

Neunkirchen · Drei Monate Verlängerung hat das saarländische Innenministerium für den Neu- und Umbau des ehemaligen Bürgerhauses zugestanden. Ende September muss das Zentrum für Bildung und Kultur, wie der Arbeitstitel lautet, aber fertig sein.

 Blick vom Eingang Langenstrich in den Bücherei-Neubau. Geradeaus ist der Eingang zum Treppenhaus mit Fahrstuhl zu sehen. Foto: Willi Hiegel

Blick vom Eingang Langenstrich in den Bücherei-Neubau. Geradeaus ist der Eingang zum Treppenhaus mit Fahrstuhl zu sehen. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Es wird. Etwas langsamer, als im ersten Überschwang angekündigt, aber laut Oberbürgermeister Jürgen Fried "gut in der Zeit" läuft der Umbau des Bürgerhauses Neunkirchen zum Zentrum für Bildung und Kultur. Beim Baustellen-Rundgang der SZ im April mit dem Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft, Gerhard Roth , war zaghaft die Rede von einer Fertigstellung Ende Juni gewesen. Das war der ursprünglich vom saarländischen Innenministerium vorgegebene Termin. Nun wird es wohl September werden. "Schuld daran" sind vor allem die Brandschutzauflagen, die Einbauten zum barrierefreien Zugang der öffentlichen Räume und der komplizierte Eingriff in drei bestehende Gebäude , so heißt es auf SZ-Anfrage. Das Ministerium zeigte Verständnis und hat die Frist verlängert. Bis Ende September. Dann muss das Gebäude fertig sein, das ist die Auflage des Zuschussgebers. Das saarländische Innenministerium finanziert die Hälfte der 1,3 Millionen Euro Bausumme aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Den Kostenrahmen werde man halten, sagt Roth. Was die Zeit anbelangt, weiß er inzwischen: "Ein sportliches Ziel wurde uns da gesetzt." Wird man das schaffen? "Ja, wir schaffen das", ist sich Roth sicher, wie sonst nur "Bob, der Baumeister".

Im Vergleich zum SZ-Besuch vor drei Monaten hat sich auch sichtbar viel getan. Zurzeit sind die Trockenbauer emsig mit den Feinarbeiten beschäftigt. Im Foyer, wo im April noch Kraut und Rüben herrschte, ahnt man schon, dass das Innere völlig Neues bieten wird. Es wurden Innenwände entfernt und versetzt, das ehemalige Bürgerhaus in seinem Inneren völlig umgestaltet. Ins Erdgeschoss kommt das neue historische Stadtmuseum. Die erste Ausstellung steht hier bereits fest: Historische Fotografien der Stadt

Vom Werner-Scherer-Platz - oder vom Foyer - aus links gelegen ist der Neubau. Erstmals ein Verbindungsgebäude zwischen Bürgerhaus eins und Bürgerhaus zwei, dem verglasten Bau mit viel Rot und dem alten Gebäude des ehemaligen Amtsgerichtes. Auf insgesamt 529 Quadratmetern Nutzfläche wird hier die um fast 150 Quadratmeter erweiterte Stadtbücherei einziehen. Eröffnen will sie zum Beginn des kommenden Jahres, so heißt es aus dem Rathaus. Die umlaufende Galerie ist hier bereits eingebaut. Auf ihr wird es Arbeitsplätze für die Nutzer geben. Große Fenster und Oberlichter lassen den Raum hell wirken. Auf den Boden kommt noch anthrazitfarbenes Linoleum und Parkett. Bunt soll der Raum durch die Bücher und die Menschen werden. Letztere haben übrigens noch eine zweite Eingangsmöglichkeit, nämlich durch die Gebäudeseite Langenstrich. Von der Bücherei aus gelangt man mit dem Aufzug in die Städtische Galerie. Zum einen in den großen Saal, den ehemaligen Veranstaltungsraum, oder auf die Empore. Wo früher die Logenplätze waren, wird die Dauerausstellung der Sammlung Wolfgang Kermer ihre Heimat finden. Hier wird ein lange gehegter Wunsch von Oberbürgermeister Jürgen Fried wahr, denn Kermer hatte sie seiner Geburtsstadt vor Jahren bereits geschenkt mit dem Wunsch einer Ausstellung. Das neue Zentrum für Bildung und Kultur macht's möglich.

Neues Leben wird der große Saal bald erfahren. Dann wird im abgetrennten Bühnenbereich das Musical-Projekt für die Wiederaufnahme von "Steam" proben. Bereits jetzt nutzt das Projekt zwei Räume im hinteren Bereich als Lager.

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