Kalender Ein Blick weit zurück in die Geschichte

Neunkirchen · Der Historische Verein Stadt Neunkirchen hat wieder einen neuen Kalender im Angebot. Der Verein wird 20 Jahre alt.

 Heuernte in der Lindenallee, Blick auf Wilhelmstraße, 1930.

Heuernte in der Lindenallee, Blick auf Wilhelmstraße, 1930.

Foto: Archiv Schwenk

Für die Liebhaber der Heimatgeschichte ist es jedes Jahr wieder gespanntes Erwarten: Womit wird der Kalender des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen überraschen? 20 Jahre alt wird der Verein in diesem Jahr. Und im Jahr des runden Geburtstages ist der Kalender wieder ganz besonders schön geworden. Wie gewohnt ist er im Großformat DIN A 3. Was den Verein auch noch sehr freut: Seit Jahren ist es möglich, den Kalender zum selben Preis, nämlich für 9,90 Euro anzubieten. Zu sehen sind wieder Bilder und Ansichtskarten aus dem Archiv Schwenk. Fürs Titelbild mit rauchender Hütte und Schmied ist Wolfgang Melnyk verantwortlich.

Das Blättern durchs Jahr lässt dann gerne innehalten beim genauen studieren und Gucken: Wie sieht das denn hier heute aus? Und sicherlich wird so mancher vor Ort spazieren, um zu vergleichen, was aus den Ecken geworden ist. Beispielsweise beim Blick auf Brunnenstraße-Steinbrunnenweg- Pauluskirche. Im Jahr 1925 war da einiges anders, vieles steht heute nicht mehr, aber so manches wird man auch wiedererkennen. Das gilt auch für den Blick auf die Saarbrücker Straße. Das Foto aus dem Jahr 1930 zeigt das berühmte Gasometer, das am 10. Februar 1933 explodiert war. Hier steht es noch, ihm zu Füßen viele kleine Arbeiterhäuser. Einen Zeitsprung gibt es da im Monat März. „Stimmt ja“, wird so mancher ausrufen, wenn er den Blick aus der Saarbrückerstraße aufs Stummdenkmal sieht. Links war da noch Eisenwerks-Gelände, wo heute das Saarpark-Center steht, gab es Straße und Mauer. Der heutige Stummplatz war damals stark befahren. Der Blick fürs Detail zeigt Peka mit Wand in Tarnfarben. Nostalgiker werden traurig werden, wenn es in den April geht. Ein Foto vom Bau des Neunkircher Hallenbades, das nun schon einige Jahre nicht mehr steht, wird den ein oder anderen Seufzer bewirken. Aus dem Jahr 1956 stammt das Foto. Im Hintergrund reckt sich stolz die Schlossbrauerei. Das Gelände der Grube König im Jahr 1910 oder die Ziegelei Köppl in der Spiesertraße von 1960 geben Einblick in die frühere Industrie in der Stadt und ihre Begleiterscheinungen, wie auch das Bergmannsheim in der Geßbachstraße (Foto von 1959).

Ganz idyllisch wird es im Juli – und ganz ungewohnt. Im Jahr 1930 war die heutige Bliespromenade noch in weiter Ferne. Damals wurde in der Lindenallee noch Heu geerntet. Die Straßenbahn ist gerade durch ein wunderbares neues Buch wieder ins Gespräch gekommen. Und auch im Kalender des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen gedenkt man ihrer. Ein koloriertes Foto aus dem Jahr 1912 zeigt sie in der Bahnhofstraße, inmitten belebter Fußgängerbereiche in dieser Zeit.

Feld und Wiesen und viel Wald im Hintergrund zeigt ein Foto aus dem Jahr 1932, das Brunnenstraße, Altmühlerweg und Unten am Steinwald zeigt. Eine riesige Veränderung zum heutigen Aussehen. Das gilt auch für den Blick aus der Wildnis auf den Boxbergweg und das Eisenwerk aus dem Jahr 1955. Vor allem jüngere Menschen werden ins Staunen geraten, wenn sie das mit dem heutigen Ausblick vergleichen.

Wie schnell etwas zur Nostalgie und zur Erinnerung wird, zeigt ein Blick auf den Stummplatz zu Weihnachten. Der Brunnen weihnachtlich geschmückt, zurzeit wird gerade an seinem Abriss gearbeitet, der Stummplatz wird völlig neu gestaltet. Im Hintergrund sieht man zudem noch die Keksdose, die hat bereits im März 2017 weichen müssen.

Erhältlich: Buchandlung König; Geschäftsstelle des Vereins, Irrgartenstraße 18, immer donnerstags von 16 bis 18 Uhr.

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