Fast die letzte ihrer Art Drei Männer und der Straßenbahn-Waggon 4

Neunkirchen · Auf dem Gelände der Neunkircher Verkehrs AG (NVG) steht der letzte in Neunkirchen verbliebene Straßenbahnwaggon. Seit Jahren bringen ihn Ludwig Montag, Dieter Britz und Bernd Stolze in Schuss. Vor drei Wochen haben sie die Arbeit niedergelegt.

 Die 3 von der Straßenbahn: Dieter Britz (v.l.), Ludwig Montag und Bernd Stolze sind ein gutes Team.

Die 3 von der Straßenbahn: Dieter Britz (v.l.), Ludwig Montag und Bernd Stolze sind ein gutes Team.

Foto: Ute Haupenthal

Als Dieter Britz ein kleiner Junge war, hat er oft seinen Vater zur Arbeit begleitet. Das war etwas Besonderes, denn Britz’ Vater war Straßenbahnschaffner in Neunkirchen. „Manchmal musste ich mich hinterm Sitz verstecken, damit der Kontrolleur mich nicht entdeckt“, erinnert er sich im Gespräch mit der SZ. Sowas prägt. Deshalb ist es für den 69-Jährigen eigentlich nur ein logischer Schluss, dass die Straßenbahn sein Hobby wurde. Er wurde zum Kenner und Sammler: Modelle, Urkunden, Fotos – 2500 geschätzt – Pläne, Teile von Waggons und Uniformen. In drei dicken Ordnern sind fein säuberlich einsortiert und abgeheftet Fotos, die das Schicksal der Neunkircher Straßenbahn dokumentieren. Der einst acht Wagen im Allgemeinen und von Wagen 4 im Besonderen.