Dubois steht weiter an der Spitze

Neunkirchen · Die Arbeiterwohlfahrt, mit 5400 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Saarland, will sich für den Fachkräftemangel wappnen. Bei der Landeskonferenz am Samstag stand die Wahl des Landesvorstands im Zentrum. Der alte und neue Vorsitzende kündigte Millionen-Investitionen an.

 Der Landesvorsitzende der AWO Saarland Marcel Dubois bei seiner RedeLocation:Neunkirchen

Der Landesvorsitzende der AWO Saarland Marcel Dubois bei seiner RedeLocation:Neunkirchen

Foto: Presseagentur Becker&Bredel (bub/ck -lo- ISDN/Mail)

Mit 97,6 Prozent der Stimmen ist Marcel Dubois (46) für vier weitere Jahre als Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wiedergewählt worden. Die 301 Delegierten wählten auf der Landeskonferenz am Samstag in der Neunkircher Gebläsehalle zudem die SPD-Landtagsabgeordnete Elke Eder-Hippler sowie Wolfgang Gelff, Roland Märker und Marlene Weinmann zu seinen Stellvertretern.

Die Awo Saar stehe vor gravierenden Herausvorderungen, erklärte Dubois: "Unsere Gesellschaft wird immer älter und die Bevölkerung im Saarland schrumpft bedenklich." Dubois kündigte an, den 12 700 Mitglieder zählenden Wohlfahrtsverband weiter zu modernisieren. So erhielten die 28 Senioreneinrichtungen bis 2020 rund 45 Millionen Euro. Mit Investitionen von rund 14 Millionen Euro würden die Kapazitäten der Kindertageseinrichtungen der Awo ausgebaut. Die Politik in Bund und Land forderte er auf, "zu zentralen sozialen Fragen endlich Stellung zu beziehen und Lösungen anzubieten". Dringend benötigt würden Schritte im Kampf gegen die Kinderarmut, Strategien gegen Altersarmut und ein öffentlich finanzierter gemeinnütziger Arbeitsmarkt.

Die Delegierten legten zudem die Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre fest. So will die Awo an der Saar weiterhin politisch aktiv sein und neue Technologien wie soziale Medien noch intensiver nutzen. Unter anderem soll jeder Ortsverein und Kreisverband einen eigenen Internetauftritt erhalten.

Mit rund 5400 Beschäftigten ist die Arbeiterwohlfahrt im Saarland einer der größten Arbeitgeber . Dabei nehmen die Belastungen der Arbeitnehmer zu. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel zeigen seine Auswirkungen, erklärte Dubois. So gehen in den nächsten zehn bis 15 Jahren rund 800 Beschäftigte der Awo Saar in den Ruhestand. Hier entwickelt die Awo gemeinsam mit den Gewerkschaften neue Strategien, bei denen unter anderem bessere Arbeitsbedingungen oder flexible Arbeitszeit und Arbeitsplatzgestaltung eine große Rolle spielen.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD ) würdigte in seiner Rede die "beeindruckende" Arbeit der Awo für Arme, Kinder, Hilfebedürftige und Flüchtlinge. Sozialministerin Monika Bachmann (CDU ) lobte die "konstruktive Zusammenarbeit" von Awo und Ministerium.

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