Drei Partner stehen für ein gutes Klima

Neunkirchen · Seit sechs Jahren beschäftigt sich das Klima-Projekt Neunkirchen damit, auf regionaler Ebene dem Schutz unserer Lebensgrundlage Gehör zu verschaffen. Umweltminister Jost lobt die vielen Aktivitäten.

Auch wenn es kein spektakuläres Ereignis im sechsten Jahr des Klima-Projekts Neunkirchen geben wird, hat die Geburtstags-Pressekonferenz gestern im Rathaus dennoch den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost zu Gast gehabt. Der Minister sieht Neunkirchen nämlich mit dieser Projekt-Kooperation von KEW (Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG), Sparkasse und Stadt als ein leuchtendes Beispiel, wie der Klimaschutz durch die Vernetzung von Institutionen nach vorne gebracht wird. Jost: "Klimaschutz muss vorgelebt werden, Klimaschutz muss erklärt werden." Vom "Grünschnabel bis zur Silberschläfe" gelte es, alle Bürger mitzunehmen. Das Neunkircher Projekt leiste dies mit seinen zahlreichen Aktivitäten. Für den ganzheitlichen Ansatz, den die drei Partner verfolgten, sei er dankbar.

Im März 2010 wurde das Projekt aus der Taufe gehoben. Über 100 Veranstaltungen gab es seither, um verschiedene Facetten der Thematik anzupacken, ob es sich nun um Energiespartipps, Photovoltaik, E-Mobilität, Wassernutzung oder Windenergie handelt. Das Klima-Projekt begreift sich dabei als Plattform, die breites Interesse auslösen möchte. Mit verschiedenen Partnern ist es in Grundschulen und weiterführenden Schulen unterwegs, um für seine Sache zu trommeln. Da gibt es unter anderem das Puppentheater "Kasper und der Energieräuber" in der Grundschule, den "Klimadetektiv" der Arge Solar, Projekttage Windenergie mit dem Unternehmen Vensys Energy, "Klimaexpeditionen" oder den Workshop "Saubere Energie" mit der Verbraucherzentrale.
Langfristiges Bündnis

Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann erläutert auf der Pressekonferenz, das Projekt sei als langfristiges Bündnis angelegt: "Wir als Verwaltung wollen als Vorbild vorangehen, aber auch unter finanziellen Aspekten - die Energiekosten sind ein nicht zu unterschätzender Faktor - haben wir ein Interesse an Energieeinsparung und somit am Klimaschutz ." Die drei Partner hätten sich bewusst nicht festgelegt, welche Art von Veranstaltungen sie anbieten wollten. "Es sollte etwas mit Klimaschutz und Klimawandel zu tun haben", so Aumann. Der Bürgermeister merkt auch an, dass es Wettbewerbe und Veranstaltungen gegeben habe, die weniger Resonanz erfahren haben. "Wir haben daraus gelernt." Und selbst unter den drei Kooperationspartnern bestand nicht immer Einigkeit, merkt er an. Aber auch das sei gut so.

Marcel Dubois, Prokurist der KEW, verweist auf knapper werdende Ressourcen, die Energie mittelfristig teurer machen werde. Der momentane Ölpreis-Verfall ändere daran nichts. Das Klima-Projekt denke langfristig. Energie dürfe nicht zu einem Luxusgut werden. Zwar lebe der Energieversorger natürlich auch vom Verkauf, aber das sei nur ein Aspekt seiner Arbeit. Das Unternehmen unterhalte die Infrastruktur und sei Dienstleister für den Kunden. Ihm selbst liege es besonders am Herzen, die Schulen in die Aktivitäten einzubeziehen. Sascha Ahnert, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neunkirchen , pflichtet Dubois bei. Auch er hat die jungen Generationen im Blick. Und er nennt jenseits der Unternehmensphilosophie ganz praktische Gründe, warum sein Haus beim Klima-Projekt im Boot ist. Wie im Rathaus sei man bemüht, die Energiekosten in den eigenen Gebäuden zu senken. Zudem hat das Geldinstitut erkannt, wie viele Investitionen heute im Bereich Klimaschutz getätigt werden. Ahnert: "Es ist ein wichtiges Geschäftsfeld für uns geworden."

Zum Thema:

Das Klimaprojekt Neunkirchen will in diesem Jahr weiter an Schulen für Umweltthemen werben. Im Juli soll es außerdem einen Elektromobilitäts-Frühschoppen geben. Im September beteiligen sich die drei Kooperationspartner an der Neunkircher Messe. mbe

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