Drei Oscars für den VHS-Filmclub
Neunkirchen. Was Hollywood kann, können die Neunkircher schon lange. Wenn in der kommenden Woche mit "Deutschland von oben" der letzte Film der ersten Staffel der Reihe "Sehenswert" läuft, dann können sich die fünf Mitglieder des VHS-Filmclubs aus mehreren Gründen auf die Schulter klopfen. Zum einen ist es so, dass die Reihe wirklich richtig gut angelaufen ist
Neunkirchen. Was Hollywood kann, können die Neunkircher schon lange. Wenn in der kommenden Woche mit "Deutschland von oben" der letzte Film der ersten Staffel der Reihe "Sehenswert" läuft, dann können sich die fünf Mitglieder des VHS-Filmclubs aus mehreren Gründen auf die Schulter klopfen. Zum einen ist es so, dass die Reihe wirklich richtig gut angelaufen ist. VHS- und Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer und der Vorsitzende des VHS-Beirates, Beigeordneter Sören Meng, sind sich da ganz einig. "Es gibt längst ein gewisses Stammpublikum. Viele, die früher nach Saarbrücken gingen, kommen jetzt nach Neunkirchen", weiß Meng. Das hat natürlich seinen Grund in der Filmauswahl. Denn der VHS-Filmclub hat da bislang ein "richtig gutes Händchen", so Bierbrauer, bewiesen. Mit "Liebe" war ein Oscar-prämierter Film (bester nicht-englisch-sprachiger Film) Eröffnungsfilm der Reihe. Und in Staffel zwei, die am 18. März startet, sind mit "Argo" (unter anderem bester Film) und "Lincoln" (unter anderem bester Hauptdarsteller) gleich zwei Oscar-Filme im Programm. "Da waren wir sogar noch schneller als Hollywood", freut sich Bierbrauer. Gerne nimmt man im Übrigen noch weitere Menschen in die Film-Club-Runde auf. Das nächste Treffen wird etwa Ende April sein. Dann unter Leitung von Thomas Haffner, da Bierbrauer diesen Monat auf eigenen Wunsch in den Ruhestand geht. Dem Club bleibt er erhalten. Zwar müsse, so Bierbrauer, der Volkshochschulbeirat erst noch seine weitere Zustimmung geben, "aber da sehe ich eigentlich keine Probleme, es läuft ja". Ursprünglich war ein Versuchsjahr anberaumt.
Im Schnitt 50 Besucher hatten die Filme. Spitzenreiter war dabei "Die Wand", den geringsten Zuspruch hatte "Angel's Share" ("schade, der tolle Film war wohl zu unbekannt", glaubt Meng). Der Montag ist in der Regel der besser besuchte Tag, wie die Erfahrung zeigt. Ausgewählt wird im Übrigen aus einer Vorschlagsliste, die zuvor mit der im Wechsel stattfindenden Reihe "Rollenwechsel" abgestimmt wird. Einig sind sich Bierbrauer und Meng beim eigenen Filmgeschmack. Beide hat "Liebe" in der ersten Staffel am meisten berührt, beiden freuen sich am meisten auf "Hannah Arendt" in der zweiten Staffel. Die Flyer fürs neue Programm werden in den Tagen verteilt, Interessenten werden auf Wunsch auch angemailt.
Meinung
And the winner is: Neunkirchen
Von SZ-Redakteurin
Elke Jacobi
Es macht einfach richtig Spaß zu sehen, wenn aus einer Idee eine Erfolgsgeschichte wird. Und die beiden Filmreihen "Rollenwechsel" und "Sehenswert" sind ganz sicher auf dem besten Weg dazu. Während die eine schon länger Kinoliebhaber in den Cinetower lockt, ist die zweite noch ganz jugendlich. Was das Gute ist: Die beiden Reihen treten nicht in Konkurrenz zueinander. Preigekrönte Filme bieten beide - und dem Filmliebhaber Woche für Woche großes Kino für kleines Geld. Wenn das keinen Oscar wert ist, oder zwei . . .
Die zweite Staffel
Jeweils montags um 20 Uhr und mittwochs um 17.30 Uhr im Cinetower, Eintritt je fünf Euro: "Argo" (18. und 20. März), "Lincoln" (1. und 3. April), "Oh Boy" (15. und 17. April), "Omamamia" (29. April und 1. Mai), "Hannah Arendt" (13. und 15. Mai), "Winternomaden" (27. und 29. Mai)