Drehmoment sowie Schafe und Wölfe begeistern Publikum

Neunkirchen · . Ihre Musik passt nirgendwo wirklich rein. "Wenn man dem Ganzen einen Namen geben möchte, dann vielleicht Elektroindiediscorap", meint Bassist Christian Hyla und erklärt: "Wir legen uns auf kein bestimmtes Genre fest, sondern spielen das, worauf wir gerade Lust haben."In der Stummschen Reithalle traten die vier Jungs der Band Schafe und Wölfe nun als "Special Guest" an der Seite von Markus Trennheuser alias Drehmoment auf.

Im Gepäck hatten sie nicht nur musikalisch so ziemlich alles, was es zwischen Rap, Rock und Techno gibt, sondern auch Texte, die mit aussagekräftigen Statements zwischen Wut, Trauer und Hoffnung zum Nachdenken einluden. Titel wie "Lieber Verbrennen als Verglühen", Zeilen wie "Alles ist schwarz, wann geht die Sonne?" kamen an. Schafe und Wölfe sind Valéry Herr (Drums), Jonas Jordan (Gitarre, Vocals), Max Scharff (Vocals) und Christian Hyla (Bass, Vocals).

Mit dem Slogan "Was raus muss, muss raus" betrat dann Drehmoment samt seiner Handpuppe "Tufac" die Bühne. Nun hielt es buchstäblich niemanden mehr auf den Sitzen. Unterstützt wurde der Rapper, bekannt auch als Moderator der "Unser Ding Kostprobe", von MC Adam Riese und DJ Dirty Harry, für einen kurzen Auftritt später kam noch Xcellent hinzu. Im Programm hatte er neben spaßigen Songs wie "Mucke" insbesondere gesellschaftskritische Stücke wie "Vielleicht". Gerade die Botschaften hinter diesen Texten sind Drehmoment besonders wichtig. "Es geht mir darum, Worte zu finden, die anderen fehlen, Gefühle zu übersetzen, die ich hab', und klarzukommen in einer chaotischen Welt." Er sieht Hip-Hop als Ventil zur Verarbeitung von Gefühlen und Problemen, als Hilfe zur Identitätsfindung. Dabei bezieht er sich auch auf aktuelle Brennpunkte wie die zunehmenden Ressentiments gegenüber Flüchtlingen, "auf Hass, der die Falschen trifft" und empfiehlt denen, die verunsichert sind: "Setzt euch mal zusammen an einen Tisch und redet miteinander!"

Bereits fünf Studio-Alben hat Drehmoment aufgenommen, sein aktuelles Werk heißt "Pffh". Doch nicht nur geschriebene Stücke hat der Rapper drauf. Am Ende des Konzerts gingen ihm die Zugaben aus. Also schüttelte sich der Rapper schnell mal eben Freestyle vom Feinsten aus dem Ärmel.

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