,,Dippelappes – was ist denn das?“

Neunkirchen · Als Bauherr hat Ralf Schmitz schon so einige Pannen beim Renovieren erlebt. In seinem neuen Programm erzählt der Kölner Komiker genau davon. Bei seinem Auftritt in der Neunkircher Gebläsehalle involvierte er auch das Publikum.

 Ralf Schmitz gastierte in der Gebläsehalle. Foto: Detemple

Ralf Schmitz gastierte in der Gebläsehalle. Foto: Detemple

Foto: Detemple

,,Aus dem Häuschen " hieß es am Samstagabend in der Neunkircher Gebläsehalle . Und aus dem Häuschen waren rund 1000 Besucher beim Stelldichein von Bauherr Ralf Schmitz , dessen Bauende noch lange nicht in Sicht scheint. Schenkelklopferhumor vom Feinsten, gepaart mit lustigen Bauerlebnissen und einer Situationskomik, die in dieser Klasse in Deutschland nur einer auf die Bühne bringt.

Das neue Programm des aus Funk und Fernsehen bekannten Kölner Comedian ist absolut hitverdächtig. ,,Grandios", resümierte Michael Weber aus Furpach, der mit Frau und Sohn das Bauspektakel verfolgte. ,,Schmitz bringt einen einfach von einem Lacher in den nächsten. Das ist ganz großes Kino." So präsentierte Ralf Schmitz Baupfusch aus dem Internet und interpretierte diesen so pointiert, dass es ihm selbst Tränen in die Augen trieb und er sich über die eigenen Kommentare schier kaputt lachte. ,,Ich hätte schon manchen Handwerker umgebracht, wenn ich gewusst hätte, wohin mit der Leiche."

Das Bühnenbild eine einzige Baustelle, wo Schmitz im Ohrensessel der Tante verweilte oder sich pragmatisch gleich auf einem ausgebauten Klo niederließ. Herrlich seine Wortspielereien und sein Interesse am saarländischen Platt. ,,Dippelappes - was ist denn das?"

So hatte der Künstler zu einem interaktiven Abend eingeladen, was manch einen der begeisterten Besucher auf die große Bühne führte. Eine von ihnen, die 23-jährige Kamila Piwowar , die Ralf Schmitz als Fachverkäuferin eines Ikea-Marktes bedienen musste. Hatte Kamila zunächst noch gehofft, es bliebe bei einer Inszenierung, musste sie den Verkauf eines Regals und einer Bodenlampe gleich mit verschiedensten Gefühlsregungen durchlaufen. Ihre ersten normalen Verkaufskommentare wurden visuell auf einer Leinwand wiederholt und mussten bei jeder neuen Gefühlsregung des Kunden Schmitz in gleicher Form wiederholt werden. Ging das beim Thema Wut und Betrunken noch recht gut, sorgte die Gefühlsregung ,,geil" für wahre Freudentränen beim begeisterten Publikum.

Fantastisch auch das Wortspiel des Künstlers, als er eine Geschichte gleich zweisprachig erzählte, auf Deutsch und auf "Kaputtschisch", einer fiktiven Sprache, die stark an polnisch erinnerte. Bei jedem Klingelton wechselte die Sprache. Wo jeder glattweg den Faden verloren hätte, bewies sich Schmitz als Meister des Wortspiels.

Als hätte er Hummeln im Hintern, wirbelte Schmitz fast zwei Stunden über die Bühne und zeigte sich bei seiner fulminanten Zugabe nochmals von seiner allerbesten Seite. Herrlich, wie ihn ein Zuschauer körperlich lenken musste, um den Spülkasten im Gästeklo zu reparieren. In seinem tollen Bühnenprogramm nahm Ralf Schmitz sein Publikum mit auf eine herrlich rasante Odyssee rund um die aberwitzigen Irrsinnigkeiten des Lebens. Stehende Ovationen und begeisterte Zugabe-Forderungen eines vollends zufriedenen Publikums waren verdienter Lohn für allerbeste Unterhaltung.

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