"Diese Galerie ist ein wichtiger Kunstort"

Neunkirchen. Die Städtische Galerie Neunkirchen ist zweite Station für eine Ausstellung zum Opus-Fotografiepreis 2013. Bis zum 27. April sind dort unter anderem ideenreiche Porträts oder melancholische Schwarz-Weiß-Bilder zu sehen.

 Eines der ausgestellten Fotos der Ausstellung zum Opus-Fotografiepreis. Foto: Frédéric Engelhardt

Eines der ausgestellten Fotos der Ausstellung zum Opus-Fotografiepreis. Foto: Frédéric Engelhardt

Neunkirchen. Die Städtische Galerie Neunkirchen ist zweite Station für eine Ausstellung zum Opus-Fotografiepreis 2013. Bis zum 27. April sind dort unter anderem ideenreiche Porträts oder melancholische Schwarz-Weiß-Bilder zu sehen.

Schlichte Porträts

Die schlichten Porträts, mit denen Arne Wesenberg aus Lübeck den ersten Platz beim Opus-Fotografiepreis 2013 belegte, zeigen betagte Menschen, die nach wie vor zur arbeitenden Bevölkerung gehören. Ob sie die Leidenschaft oder die Geldnot dazu treibt, bleibt dem Betrachter verborgen. Seit Sonntag hängt die Porträtserie "Im UnRuhestand" in der Städtischen Galerie Neunkirchen aus - gemeinsam mit anderen Arbeiten vom Opus-Fotografiepreis 2013. Im Jahr 2011 begründet, wird dieser deutschlandweite Fotografiepreis alle zwei Jahre vom Saarbrücker Kulturmagazin Opus und der Energis AG, Saarbrücken, ausgeschrieben; weiterer Partner ist die HBKsaar.

Nicole Nix-Hauck, Leiterin der Städtischen Galerie Neunkirchen, freute sich über die zahlreichen Kunstfreunde, die trotz bestem Frühlingswetter zur Ausstellungseröffnung kamen. "Diese Galerie ist ein wichtiger Kunstort", sagte Kurt Bohr, Herausgeber des Opus Kulturmagazins. Zudem seien die Räumlichkeiten für Fotografie-Ausstellungen bestens geeignet. Genau wie Arne Wesenbergs schlichte Porträts kamen auch die anderen Fotografien in den lichtdurchfluteten Räumen bestens zur Geltung.

Etwa Annina Lingens "Kinderaltar". Die Fotografie zeigt eine urige Kommode mit weißen Häkeldecken; darüber hängen eingerahmte Porträts von Kindern, die nicht etwa in die Kamera lachen, sondern weinen, schreien oder traurig auf dem Boden knien. Bei einem Ringerturnier drückte Annina Lingen ausschließlich im Moment der Niederlage auf den Auslöser.

Scheinbar alltägliche Situationen lichtete Walter Fogel ab. Die Kulisse - etwa eine Unterführung oder ein bunter Hauswarenladen - wirft keine Fragen auf. Überraschungsmoment sei hier auch für Galerie-Leiterin Nicole Nix-Hauck ein Breakdancer, der kerzengerade auf dem Kopf steht. Die erste Vermutung einer grinsenden Besucherin: "Ist das eine Fotomontage?"

Wie eine Autowerbung muten die skurrilen Bilder von Katharina Bohm an. Silberne Familienkutschen stehen auf einem Strand, während sich die Autobesitzer in der Sonne aalen. Geschossen hat Katharina Bohm die Bilder auf der Nordseeinsel Rømø in Dänemark; dort dürfen die Urlauber bis an den Strand heranfahren.

Wenn man hört, dass sich die Bild-Reihe des Drittplatzierten Frédéric Engelhardt mit der Costa Concordia beschäftigt, ruft das Gehirn direkt eine Aufnahme des verunglückten Kreuzfahrtschiffs auf. Umso mehr verwundern daraufhin die ungewohnten Nahaufnahmen in Schwarz-Weiß, auf denen man das Schiff zunächst nicht erkennt - zum Glück sticht auf einem Foto aber direkt der weltbekannte Schiffsname ins Auge. rol

"Ist das eine Fotomontage?"

Eine Besucherin

Auf einen Blick

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 27. April, zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag: 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr; Donnerstag: 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 17 Uhr; Sonntag und an Feiertagen: 14 bis 18 Uhr. Karfreitag geschlossen. Der Eintritt ist frei. staedtische-galerie-neunkirchen.de rol

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