Diefflen dreht im Derby groß auf

Neunkirchen · Der FV Diefflen hat die Krise bei Borussia Neunkirchen verschärft. Die Mannschaft von Trainer Thomas Hofer gewann trotz eines 0:1-Rückstands mit 5:1. Danach war bei den Gastgebern Feuer unterm Dach.

 Diefflens Chris Haase (in Rot-Weiß) tanzt Neunkirchens Julian Kern aus. Haase brachte die Dieffler nach rund einer Stunde mit dem 4:1 endgültig auf die Siegerstraße.Foto: Spellbynder

Diefflens Chris Haase (in Rot-Weiß) tanzt Neunkirchens Julian Kern aus. Haase brachte die Dieffler nach rund einer Stunde mit dem 4:1 endgültig auf die Siegerstraße.Foto: Spellbynder

Foto: Spellbynder

Das Sportliche stand nach dem Derby in der Fußball-Oberliga zwischen Borussia Neunkirchen und dem FV Diefflen nicht im Vordergrund. Diefflen gewann am Sonntag vor 276 Zuschauern im Ellenfeldstadion deutlich mit 5:1 (2:1) und verschärft damit Neunkirchens Krise. Acht potenzielle Stammspieler fehlten Neunkirchens Trainer Valentin Valtchev vor dem Anpfiff. Während des Spiels kamen durch die Verletzung von Cordt Flätgen und eine Rote Karte gegen Godmer Mabouba zwei weitere Ausfälle hinzu.

Mabouba fliegt vom Platz

"Dummheit wird eben bestraft", kommentierte Valtchev die Aktion von Mabouba, der in der 77. Minute beim Stand von 1:5 den Dieffler Carsten Roth mit einem so unnötigen wie groben Foul niederstreckte und folgerichtig gesperrt wird. "Die vergangenen Wochen waren brutal. Ich musste teilweise mit acht Spielern trainieren, und das reicht nicht, um vernünftig zu arbeiten", klagt Valtchev. Marco Dahler, Pino Vituzzi, Tim Cullmann, Jens Kirchen, Philippe Persch, Jannik Schliesing, Moussa Dansoko (alle verletzt oder krank) und Ruddy M'Passi (Rotsperre) fehlten am Sonntag. Auf dem Platz sprangen mit Ismail Emrek und Martin Schymocha zwei junge Spieler der Bezirksliga-Mannschaft in die Bresche.

"Trotz der vielen Ausfälle konnte Neunkirchen die ersten 60 Minuten offen gestalten. Der einzige Unterschied zwischen den Teams lag darin, dass wir dank der Klasse unserer Stürmer unsere Chancen genutzt haben", fasste Diefflens Spielertrainer Thomas Hofer zusammen. Auch ihm stehen derzeit nicht alle Akteure zur Verfügung.

Neunkirchens Kapitän Yannick Bach, der sich trotz anhaltender Knieprobleme seit Wochen in den Dienst der Mannschaft stellt, luchste Diefflens Torwart Enver Marina nach einer Viertelstunde den Ball ab und schob zum 1:0 ein. In der Folge ließ Neunkirchen beste Chancen auf das 2:0 aus, und die Gäste drehten die Partie noch vor der Halbzeit durch Treffer von Lukas Latz (31.) und Fabian Poß (40.). Nach der Pause war Diefflen das klar bessere Team und erhöhte durch die Treffer von Dominic Selvaggio (50.), Chris Haase (61.) und Poß (71.) verdient auf 5:1.

"Man darf die Borussia nicht unterschätzen. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Wir hätten durchaus mit 0:3 in Rückstand geraten können. Aber die ganze Mannschaft hat das gut gemacht, und wir haben das Spiel gedreht", sagte Marina nach der Partie und stapelte angesichts des Sprungs auf Tabellenplatz drei tief: "Wir wollen weiter Punkte sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Außerdem treffen wir im Pokal wieder auf Neunkirchen . Dann werden sicher wieder einige Verletze fit sein." Neunkirchens Torschütze Bach sagte nach dem Spiel: "Die Verletzten sind für mich keine Ausrede. Die Jungs, die auf dem Platz stehen, müssen einfach ihre Arbeit machen. Jeder will hier Oberliga spielen. Man sieht ja, wer da ist, wenn es darauf ankommt, und wer nicht."

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