Die Standorte der Blitzer kommen auf den Prüfstand

Neunkirchen · . Im Rahmen der kommunalen Verkehrsüberwachung hat die Stadtverwaltung Neunkirchen vergangenes Jahr fast 81 000 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Diese Zahl wurde in der jüngsten Sitzung des Stadtrates, der am Mittwoch tagte, publik. Ein Drittel davon geht auf das Konto "falsches Parken", zwei Drittel betreffen den fließenden Verkehr. Rund 56 000 Mal war zu hohe Geschwindigkeit der Auslöser für Verwarnungsgeld- oder Bußgeldbescheide. Knapp 2000 Temposünder wurden mit mobilen Messgeräten erwischt, die an wechselnden Orten und zu wechselnden Zeiten in der Stadt eingesetzt wurden. Solche mobilen Laser-Anlagen verwendet die Stadt seit 1995.

Einheimische wissen Bescheid

Wesentlich mehr Autofahrer, nämlich knapp 54 000 machten unangenehme Bekanntschaft mit den relativ neuen stationären "Blitzern". Seit 2014 stehen diese an stark frequentierten Straßen. Zu nennen sind hier die Westspange, die Bliesstraße und die Ottweilerstraße im Stadtteil Wiebelskirchen. Weil diese Standorte den meisten Einheimischen inzwischen bestens bekannt sind, ist die Zahl der Temposünder allerdings deutlich zurückgegangen. 2015 wurden an den stationären "Blitzern" 30,4 Prozent weniger Raser erwischt als noch 2014. Nur jeder Hundertste ist dort - wie die SZ bereits berichtete - zu schnell unterwegs. Der Leiter des Ordnungsamtes, Holger Janes, erläuterte dem Stadtrat, dass 90 Prozent die "Verwarnungsgeldangebote" der Stadt ohne Widerspruch oder Rückfragen akzeptieren.

Karl Albert, Vorsitzender der CDU-Fraktion, regte an, alsbald noch einmal über die Standorte der stationären Blitzer zu reden. Ihm schwebt eine Verlegung der Messstellen in die Nähe von Schulen vor, zum Beispiel an die Fernstraße. Oberbürgermeister Jürgen Fried denkt ebenfalls an die Fernstraße, die Schiffweilerstraße und die Talstraße. Das Thema kommt bald im Haupt- und Personalausschuss zur Sprache. Bei der Festlegung neuer Standorte soll die Polizei beteiligt werden. Der Oberbürgermeister sagte zu, dass Änderungen öffentlich bekannt gegeben würden, bevor die Anlagen scharfgeschaltet werden. Fried: "Wir wollen keinen überraschen."

Mehr Personal nötig?

Einen Haken haben die Überlegungen jedoch. Zur Zeit stellt das Ordnungsamt zwei Mitarbeiter ab, um die Messungen der stationären Blitzer und die daraus resultierenden Bescheide zu bearbeiten. Bei einem Standortwechsel würden die Fallzahlen sofort in die Höhe schießen. Dann bräuchte man mehr Personal.

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