Die Stadt ist eine Unvollendete

Neunkirchen · Das Innenministerium feierte am Samstag mit dem Ausrichter für das Saarland, der Stadt Neunkirchen, den Tag der Städtebauförderung. Es gab interessante Infos, Kultur, Würstchen und Förder-Schecks.

 Luca Kist (mit Mikro) vom Planungsbüro Kist erläuterte den Baufortgang an den Bliesterrassen. Fotos: Anika Meyer

Luca Kist (mit Mikro) vom Planungsbüro Kist erläuterte den Baufortgang an den Bliesterrassen. Fotos: Anika Meyer

Die Kulisse hätte man vermutlich kaum passender wählen können: In und vor der Gebläsehalle Neunkirchen beging das Saarland am Samstag mit einem von der Stadt und dem Innenministerium ausgerichteten Fest den Tag der Städtebauförderung . Dort also, wo sich ein Industrieviertel zu einem Ort für Kultur, Begegnung und Freizeit entwickelt hat. Das führten eine Ausstellung, außerdem das Rahmenprogramm mit einer Musical-Collage vom Neunkircher Musical Projekt und Big City Steel nochmals vor Augen. Passend dazu referierte Professor Oliver Scheytt über Kultur als Motor der Stadtentwicklung .

Das Wichtigste aber, das, was den Samstag für die saarländischen Bürgermeister zu quasi Weihnachten und Ostern ein einem machte, waren natürlich die Schecks: Innenminister Klaus Bouillon überreichte die Zuteilungsschreiben zum Städtebauförderprogramm des Landes. Dabei waren auch zahlreiche Landräte und weitere Vertreter der Politik wie auch der Gewerbebranche rund um den Städtebau, insgesamt zählte man über 200 Besucher.

Nach dem offiziellen Teil ließ man es entspannt angehen: Oberbürgermeister Jürgen Fried und Bouillon schwenkten einen Grillrost in Saarland-Form, um die Besucher zu verköstigen. Dazu spielte das Bläserquintett des Polizeikorps des Saarlandes. Den Tag gebührend zu würdigen war Bouillon wichtig: "Städtebauliche Entwicklung ist nur möglich, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Maßnahmen mittragen", sagte er. Und mit diesem Tag könne man für die Wichtigkeit der städtebaulichen Entwicklung sensibilisieren.

Dass diese Entwicklung ein nie endender Prozess ist, das betonte Fried. Gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen müssten immer wieder neu erkannt, Ziele formuliert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Und das ginge meist nur dank der Städtebauförderung : "Ohne diese Unterstützung wären viele notwendige Projekte, insbesondere vor dem Hintergrund des zu bewältigenden Strukturwandels, nicht realisierbar."

Die Entwicklung Neunkirchens konnten die Besucher sich gleich bei einem Spaziergang erläutern lassen: Vom Hüttenareal ging es zur Blies, wo Luca Kist vom Landschaftsarchitektur- und Stadtplanungsbüro Dutt und Kist über den Fortgang der Arbeiten an den Bliesterrassen informierte. "Wir liegen im geplanten Zeit- und Kostenvolumen und rechnen damit, im Herbst den ersten Bauabschnitt abschließen zu können." Für das nächste Frühjahr sei eine Kiosk-Gastronomie für den "Baustellentourismus" im Gespräch. Großes Thema bei den Besuchern war das Hochwasser. Wie Bauamtsleiter Jürgen Detemple erklärte, habe man diesbezüglich umfangreiche Maßnahmen getroffen, die sich bereits bewährt hätten. Im Anschluss beantworteten auch Fried und weitere Vertreter der Verwaltung noch Fragen zur Stadtentwicklung . >

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 OB Jürgen Fried (l) und Innenminister Klaus Bouillon schwenkten den Saarland-Rost.

OB Jürgen Fried (l) und Innenminister Klaus Bouillon schwenkten den Saarland-Rost.

Hintergrund Der Tag der Städtebauförderung wird von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und weiteren Partnern ausgerufen. Er soll vor allem Projekten in kleineren Städten und Kommunen ein Forum bieten und die Bürger für ein aktives Mitwirken begeistern. Nach dem ersten Tag der Städtebauförderung 2015 haben sich nun beim zweiten Durchlauf deutschlandweit rund 530 Kommunen beteiligt. Im Saarland begehen die Kommunen den Tag gemeinsam, an einem wechselnden Veranstaltungsort. ani

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