Die Sonne bringt den Bürgern Zinsen

Illingen. "Ein spannendes Projekt, mit dem sich die Leute identifizieren können", urteilte gestern Illingens Bürgermeister Armin König. Gemeint ist Illingens erste kommunale Fotovoltaik-Anlage, an der sich die Bürger beteiligen können. Seit 30

 Diese Solar-Module auf der Illinger Gemeinschaftsschule können auch Bürgern Bares einbringen. Foto: Gemeinde Illingen

Diese Solar-Module auf der Illinger Gemeinschaftsschule können auch Bürgern Bares einbringen. Foto: Gemeinde Illingen

Illingen. "Ein spannendes Projekt, mit dem sich die Leute identifizieren können", urteilte gestern Illingens Bürgermeister Armin König. Gemeint ist Illingens erste kommunale Fotovoltaik-Anlage, an der sich die Bürger beteiligen können. Seit 30. Juni speist diese auf den Dächern der Gemeinschaftsschule am Schwarzen Weg Strom ins öffentliche Netz ein - in einer Größenordnung von knapp 138 Kilowatt-Peak, das ist der Bedarf von etwa 30 Haushalten. In das 200 000-Euro-Projekt können maximal 108 Interessierte zusammen 54 000 Euro zinsbringend investieren (siehe "Auf einen Blick").Ziemlich fix war Illingen mit der Realisierung des Ganzen: Vom Entschluss bis zur Inbetriebnahme seien gerade mal zwei Monate vergangen - das unterstrichen gestern Verwaltungschef König, Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, der Leiter des Gaswerks Illingen, Josef Meiser, sowie Dr. Alexander Dörr von der ARGE-Solar, der das Vorhaben für das Gaswerk umgesetzt hatte.

Man stehe erst am Anfang einer Entwicklung, in deren Mittelpunkt "Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit" stünden, so König. Weitere Projekte dieser Art würden folgen. Die Landrätin, die als Verantwortliche des Schulträgers sofort grünes Licht gegeben hatte, freute sich über zweierlei: Das Projekt bringe den Energiespar-Landkreis ebenso voran wie den Bürger-Landkreis.

Gaswerk-Chef Meiser verwies darauf, dass man in Illingen allein im Jahr 2012 rund 1,5 Millionen Euro in drei große Solaranlagen investiere. Insgesamt habe die Gemeinde mittlerweile 15 solcher Anlagen umgesetzt. ARGE-Solar-Mann Dörr sagte, trotz gesunkener Einspeisevergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (von 24 auf 16 Cent pro Kilowattstunde) schreibe man auf den Dächern der Gemeinschaftsschule "eine schwarze Null". Dörr hob die Qualität der Anlage hervor, die schon mal 40 Jahre halten könne. Es seien ausschließlich Materialien aus Deutschland eingesetzt, für den Bau saarländische Firmen beauftragt worden. Dass die Wertschöpfung in der Region bleibe, Arbeitsplätze und Kaufkraft sichere, lobte auch Volker Fistler von der Sparkasse Neunkirchen. Es sei somit seinem Institut leicht gefallen, als Finanzpartner die Bürgerbeteiligung umzusetzen.

Auf einen Blick

Die Anteile im Gesamtwert von 54 000 Euro an dem Solar-Kraftwerk Gemeinschaftsschule können ab morgen (17. Oktober) in Form von Sparbriefen über jeweils 500 Euro erworben werden. Die Briefe der Sparkasse Neunkirchen haben eine Laufzeit von fünf Jahren und werfen einen Zins von 2,5 % ab, der jährlich fällig wird. Kunden der Gaswerke Illingen werden bei der Ausgabe bevorzugt. Ansprechpartner ist das Gaswerk, Tel. (0 68 25) 93 26 0. red

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