Die Keksdose gammelt nun seit mehr als vier Jahren vor sich hin

Neunkirchen · Ein Abriss oder Rückbau ist noch immer nicht in Sicht: Was mit dem als Keksdose bekannten Pavillon in der Neunkircher City passieren wird, kann im Rathaus niemand zuverlässig sagen. Der jahrelange Leerstand nagt jedenfalls an der Bausubstanz.

Seit mehr als vier Jahren gammelt die Keksdose auf dem Lübbener Platz mittlerweile vor sich hin. Eine Entscheidung über die Zukunft des Rundbaus ist weiterhin nicht in Sicht. Oberbürgermeister Jürgen Fried möchte den in der Sichtachse zur Bahnhofstraße stehenden Pavillon bekanntlich am liebsten abreißen oder zumindest auf eine "transparent gestaltete unterste Etage" zurückbauen lassen. "Ich gehe davon aus, dass wir die Keksdose in diesem Jahr abreißen!" hatte der OB noch vor knapp einem Jahr in der SZ angekündigt. Doch die Mühlen der Justiz zermalmen den Zeitplan. Noch immer ist offenbar der Rechtsstreit zwischen dem Unternehmer Guido Seitz und der Stadt beim Oberlandesgericht anhängig, wie aus einer Stellungnahme des Rathauses auf eine aktuelle SZ-Anfrage hervorgeht.

Seitz hatte, wie in unserer Zeitung ausführlich berichtet, die Keksdose 2007 gepachtet und dort sein "Café Calypso" eingerichtet. Das er dann Anfang 2011 wegen Finanzquerelen mit der Stadt Knall auf Fall dicht machte. Der städtischen Räumungsklage nach der Kündigung wegen Mietrückständen gab das Landgericht im Frühjahr 2012 statt. Doch Seitz zog in die nächste Instanz.

Dass der jahrelange Leerstand dem gegen Ende der 80er Jahre als NVG-Kiosk errichteten Gebäude nicht gut tut, liegt auf der Hand. Zumal noch altes Baumaterial des bisherigen Pächters im Innern lagert. "Die Räumlichkeiten befinden sich in keinem guten Zustand", räumt das städtische Amt für Gebäudewirtschaft in einer knappen Stellungnahme ein. Schimmel oder "besonders intensive Gerüche" habe man bisher aber nicht feststellen können. Ob Ungeziefer oder Nagetiere gesichtet wurden, wurde nicht mitgeteilt.

Da die Stadt im Erdgeschoss der Keksdose rundherum eine aktuelle Image-Werbung angebracht habe, die regelmäßig gewechselt werde, könne die "äußere Erscheinung noch in einem akzeptablen Zustand gehalten werden", heißt es weiter. Mehr könne "im Moment leider nicht getan werden".

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