TGBBZ Neunkirchen Damit Azubis ihre Rechte kennen

Neunkirchen · DGB-Jugend wählte das TGBBZ Neunkirchen zum Auftakt ihrer Berufsschul-Tour durch das Saarland und Rheinland-Pfalz.

 Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Andreas Thiel (Azubi-Vertreter von Saarstahl Neunkirchen), Gewerkschaftssekretär Thorsten Schmidt (DGB) und Moderator Alexander Jost beim Talk im TGBBZ Neunkirchen (v.l.).

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Andreas Thiel (Azubi-Vertreter von Saarstahl Neunkirchen), Gewerkschaftssekretär Thorsten Schmidt (DGB) und Moderator Alexander Jost beim Talk im TGBBZ Neunkirchen (v.l.).

Foto: Marc Prams

Wenn Lautsprecher rauschen und sich niemand findet, der das abstellen kann, ist das schon blöd. Aber gut ausgebildete Techniker sind nun mal rar, wie so manch andere Facharbeiter auch. Also musste man das Rauschen am Montagmorgen im TGBBZ (Technisch-Gewerbliches Berufsbildungszentrum) Neunkirchen hinnehmen, wo die Jugendabteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) den Auftakt zu ihrer Tour durch Berufsschulen machte. Er sei stolz, dass man diesen Standort dafür ausgewählt habe, betonte Schulleiter Bernd Hussong eingangs, schließlich gehöre es zu einer ganzheitlichen Ausbildung, den Azubis zu vermitteln, welche Rechte sie besitzen.

Auch Landrat Sören Meng sprach von der Wichtigkeit der Mitbestimmung und der Rolle der Gewerkschaften. Deren Ansinnen, sich solidarisch für eine Sache stark zu machen, griff Meng vor den Schülern auf und ermutigte dazu, sich gemeinsam gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft zu stemmen. Die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, Schirmherrin der Berufsschul-Tour, erinnerte sich an ihre Zeit bei der DGB-Jugend, als sie diese Tour organisiert habe. Damals, so Streichert-Clivot, hätten die Türen der Schulen dafür nicht so weit offen gestanden. Aber damals wie heute sei es wichtig, die jungen Leute über ihre Rechte zu informieren und über die Arbeit der Gewerkschaften aufzuklären. Diese, erklärte Andreas Thiel von der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Saarstahl AG in Neunkirchen, würden beispielsweise als Ansprechpartner dienen, wenn Azubis Ideen einbringen möchten, wie sich ihre Ausbildung im Betrieb verbessern lasse. Nicht jeder traue sich, damit zum Meister oder zum Betriebsrat zu gehen. Auch würden Gewerkschaften sich dafür stark machen, dass Schutzgesetze für jugendliche Azubis eingehalten würden.

Als verbesserungswürdig stufte Thiel die Ausstattung in manchen Schulen ein. Er selbst hätte es schon erlebt, dass sich drei Schüler einen PC teilen mussten, weil es entweder an ausreichender Hardware oder Lizenzen für Programme fehlte. Auch sei der Lehrermangel problematisch, vor allem in Phasen der Vorbereitung auf Prüfungen. Zudem seien Klassen mit bis zu 35 Schülern zu groß.

 Junge Leute, die sich in der Ausbildung zu einem Handwerksberuf befinden, haben selbstverständlich auch Rechte. Darauf möchte die Berufsschul-Tour der DGB-Jugend aufmerksam machen.

Junge Leute, die sich in der Ausbildung zu einem Handwerksberuf befinden, haben selbstverständlich auch Rechte. Darauf möchte die Berufsschul-Tour der DGB-Jugend aufmerksam machen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Thorsten Schmidt merkte an, die Betriebe seien auf gut ausgebildete Mitarbeiter angewiesen. Dessen müssten sie sich bewusst sein und die Zeit der Ausbildung auch intensiv für eben diese nutzen. Aber leider komme es immer wieder vor, dass Azubis für Tätigkeiten abgestellt würden, die nicht zu ihrem Arbeitsfeld zählten. Auch in solchen Fällen seien Gewerkschaften der passende Ansprechpartner.

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