Deutsche und Franzosen gedenken der Opfer von 1870

Elversberg. Zwei wohlriechende Gestecke werden noch länger daran erinnern, dass der französische Verein Le Souvenir Français zusammen mit dem VdK Ortsverband Elversberg die Gedenkstätte für die Schlacht von Spichern im deutsch-französischen Krieg 1870/ 1871 besuchte. Der Verein legte für die sechs französischen Soldaten, die am 6

 Mitglieder des Vereins Le Souvenir Français und des VdK Ortsverbands Elversberg gedachten gemeinsam der am 6. August 1870 in der Schlacht um Spichern gefallenen Soldaten. Foto: Caroline Henning

Mitglieder des Vereins Le Souvenir Français und des VdK Ortsverbands Elversberg gedachten gemeinsam der am 6. August 1870 in der Schlacht um Spichern gefallenen Soldaten. Foto: Caroline Henning

Elversberg. Zwei wohlriechende Gestecke werden noch länger daran erinnern, dass der französische Verein Le Souvenir Français zusammen mit dem VdK Ortsverband Elversberg die Gedenkstätte für die Schlacht von Spichern im deutsch-französischen Krieg 1870/ 1871 besuchte. Der Verein legte für die sechs französischen Soldaten, die am 6. August 1870 ihr Leben ließen oder später im Notlazarett Heinitz starben, ein Gesteck nieder - in den Nationalfarben Frankreichs gehalten. Der VdK Elversberg würdigte die drei verstorbenen deutschen Soldaten mit einem Gesteck aus goldgelben Lilien.Vor rund zwanzig Jahren hat die Gemeinde Spiesen-Elversberg die Grabsteine samt Gedenktafeln an diesem Ort zu einer Gedenkstätte vereint. "Die Gräber waren schon längst abgelaufen, aber die Gemeinde hat sich dafür entschieden, die Gräber zu erhalten. Wir wollen, dass die Menschen nicht vergessen, was sich die heute befreundeten Völker einst angetan haben", sagte Reiner Pirrung (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Spiesen-Elversberg. Er habe es in diesem Jahr zum ersten Mal zu dieser "sehr schönen" Begegnung mit den Franzosen geschafft. An der Gedenkstätte setzten drei Fahnenträger ihre Fahnen auf Halbmast; dann folgten eine Gedenkrede und das Vaterunser auf Deutsch und Französisch.

Die Sektion Forbach des Vereins Le Souvenir Français besucht die Erinnerungsstätte seit 2006 an jedem 6. August. Zeit genug für die Beteiligten, über die Ehrung der Verstorbenen hinaus auch eine persönliche Bindung aufzubauen. Hermann Linnebach, Vorsitzender des VdK Ortsverband Elversberg, erinnert sich noch gut an den ersten Kontakt mit den Freunden aus Forbach. "Sie sind direkt Feuer und Flamme gewesen, als wir gefragt haben, ob sie nicht Interesse an einer solchen Begegnung hätten", sagte er. Den Franzosen ist eine solche völkerverbindende Veranstaltung wichtig. Deswegen wohnte auch Laurent Kalinowski, Oberbürgermeister von Forbach, den Feierlichkeiten in diesem Jahr bei.

Beim gemeinsamen Abendessen lobte Hermann Linnebach, Vorsitzender des VdK Saarland Ortsverband Elversberg, seinen Vorgänger Otto Brockholz, der einst den Kontakt mit Le Souvenir Français aufnahm. Er habe die Idee gehabt und sei die "Triebfeder" gewesen. Heute sei Fernand Leininger, Vizepräsident des Souvenir Français Sektion Forbach der Mann, der "den Laden zusammenhält".

Leininger trug am Hemd an jenem Tag zwei Anstecker. Auf dem einen ist das Emblem des französischen Vereins abgebildet: der Triumphbogen in Paris, davor eine Hand, die ein Schwert und eine Fackel emporreckt. Der zweite Stecker ist ein Wiedererkennungszeichen der französischen Streitkräfte in Deutschland. Die französische und die deutsche Flagge kreuzen sich friedlich. Unter den Flaggen befinden sich die Umrisse der beiden Länder und zweier Hände, die sich zum Handschlag begegnen. Ein Bild, das zu der völkerverbindenden Veranstaltung in Elversberg passte. rol

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