. . . der Zoo wird gefegt

Neunkirchen · Wenn die Tage kürzer werden, wird es im Zoo günstiger. Seit diesem Monat gelten andere Öffnungszeiten und verbilligte Eintrittspreise. Im Zoo sind die Vorratsspeicher voll, die Heizung läuft.

 Der Neunkircher Zoo wird winterfest gemacht. Zootierpfleger Patrick Grub säubert das Gehege der Ouessant-Schafe von Streu und zurzeit vor allem auch immer wieder von Blättern. Foto: Jörg Jacobi

Der Neunkircher Zoo wird winterfest gemacht. Zootierpfleger Patrick Grub säubert das Gehege der Ouessant-Schafe von Streu und zurzeit vor allem auch immer wieder von Blättern. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi
 Vorübergehend zu Gast: Waldhunde. Foto: monsieurmaurice.de

Vorübergehend zu Gast: Waldhunde. Foto: monsieurmaurice.de

Foto: monsieurmaurice.de

Morgens ruht die Welt im Nebel, des Nachts kreisen die Temperaturen haarscharf um den Gefrierpunkt. Da trügt auch nicht der schönste Sonnenschein drüber hinweg: Der Winter naht. Doch was dem einen sein Leid, ist dem anderen seine Freud. Die Schneeleoparden-Familie im Zoo jedenfalls, die ist, wenn's kalt und schneeig wird, erst so richtig glücklich und noch aktiver als bei Sonnenschein. Das gilt aber nicht für alle rund 500 Tiere in rund 100 Arten. Damit alle die kalten Monate gut überstehen, da gilt es vonseiten der Zoomitarbeiter einiges vorzubereiten. Die Heu- und Strohscheunen auf dem Wirtschaftshof sind gut aufgefüllt. Das ist schon in den letzten Monaten passiert. Gebraucht wird einiges im Laufe eines Jahren. Da gehen 6000 Ballen Heu weg und 1000 Ballen Stroh. Dazu kommen noch zwölf Tonnen Luzerne, das ist Ewiger Klee. Und auch die Heizung läuft schon. Wegen der niedrigen Temperaturen werden, wie Zoopädagoge Christian Andres der SZ auf Anfrage mitteilt, Tierhäuser und Innenanlagen bereits seit einigen Wochen beheizt. Vor allem bei unseren nächsten Verwandten, den Orang-Utans, besteht Erkältungsgefahr. Aus diesem Grund müssen die Affen bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius drinnen bleiben, erst wenn das Thermometer wieder über die Zehner-Marke klettert, ist draußen tollen möglich. Während die einen gewärmt werden, wird bei anderen reduziert. In den Terrarien der Vietnamesischen Langnasennattern und Krododilschwanzechsen werden die Temperaturen heruntergefahren. Die sollen die nächsten Monate in die leichte Winterruhe fallen. Wer genau aufpasst beim Zoobesuch, der wird feststellen, dass einige Tiere das Fell wechseln. Beispielsweise bei den Asiatischen Wildhunden ist das zu beobachten. Besondere Vorsicht ist für die Tierpfleger jetzt bei den Tieren geboten, die die Wärme gewohnt sind. So müssen die Elefanten nach der Morgendusche erst trocknen, bevor sie auf die Außenanlagen dürfen. Auch hier besteht sonst Erkrankungsgefahr. Wie im Schlaraffenland fühlen dürfen sich Braunbären und Seehunde: Sie bekommen mehr Futter, um sich den benötigten Winterspeck anzufuttern. Im Raubtiergehege heißt es für die Bären und die Wildhunde künftig: Schwimmen verboten. Die Wasserbecken sind abgelassen und werden erst im Frühjahr wieder befüllt. Zwar sind bei den Greifvögeln und Eulen schon einige Tiere im warmen Winterquartier, beispielsweise Zwergohreulen, Kappengeier und Schreiseeadler, wenn es das Wetter aber zulässt, gibt es auch die Wintermonate über Flugvorführungen mit dem Großteil der kälteunempfindlichen Vögel. Zu tun gibt es zurzeit viel für den Gärtner und seine Leute: Auch im Zoo fällt Laub und muss ständig zusammengekehrt werden. Wer die Kälte nicht scheut und sehen will, wie es den Tieren im Neunkircher Zoo in dieser Zeit so geht, der darf sich über ermäßigte Winterpreise freuen: Erwachsene 7,50 Euro statt 9,50 Euro, Kinder und Jugendliche von drei bis 17 Jahre 3,50 Euro statt 4,50 Euro. Die gelten wegen der verkürzten Öffnungszeiten von 1. November bis ende Februar (9 bis 17 Uhr, Kassenschluss eine Stunde früher). Wem es dann doch mal zu frisch wird beim Zoobesuch, der kann sich an den neuen neun tierbezogenen Bewegungsstationen austoben (wir berichteten). Ganz was Neues gibt es außerdem zu entdecken. Seit kurzem sind südamerikanische Waldhunde als ganz neue Tierart zu sehen. Die beiden Schwestern Aruma und Japura kommen aus dem Zoo Landau in der Pfalz. Weil dort grade umgebaut wird, nehmen die am 31. Januar in Berlin-Friedrichsfelde geborenen Tiere eine Auszeit im Saarland. Die Waldhunde werden 58 bis 74 Zentimeter groß, fünf bis sieben Kilo schwer und sind begeisterte Schwimmer mit Schwimmhäuten.

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