Den sollte man kennen Der größte Influencer des Saarlandes

Völklingen/St. Ingbert · Der Völklinger Yves Rech ist durch die App musical.ly bekannt geworden. Er hat mehr als eine Millionen Follower.

 Yves Rech auf einem seiner typischen Instagram-Fotos.

Yves Rech auf einem seiner typischen Instagram-Fotos.

Foto: Yves Rech

Die vier Mädchen drehen sich um, kichern verlegen, tuscheln und laufen weiter. Yves nimmt es mit einem Lächeln wahr, er reagiert aber nicht weiter darauf. Es sei mittlerweile komplett normal für ihn, in der Stadt erkannt zu werden, erzählt der 17-jährige Influencer. Am Anfang sei es ein komisches Gefühl gewesen. „Da hab ich mich dafür irgendwie geschämt“, sagt Yves und lacht. Heute sei es wie Freunde zu treffen, wenn Fans ihn auf der Straße erkennen.

„Der Anfang“ liegt bei Yves Rech rund drei Jahre zurück. Damals begann er im sozialen Netzwerk musical.ly Videos zu posten. Dort erstellen Nutzer kurze Videoclips, die mit Musik unterlegt werden. Die Follower-Zahlen von Yves stiegen rasch an. Vor zwei Jahren, als sich der junge Völklinger zum ersten Mal zu einem Interview mit der SZ trifft, hat er 94 000 Follower auf musical.ly. Heute heißt die App Tik Tok, er hat um die 500 000 Abonnenten und bereits sein zweites Management. Yves nutzt außerdem die sozialen Netzwerke Snapchat und Instagram sowie die Videoplattform Youtube. Insgesamt folgen ihm plattformübergreifend rund 1,1 Millionen Menschen. Auch eine erste eigene Single hat er schon veröffentlicht.

„Mein Hauptverdienst ist heute Instagram“, sagt Yves. Dort geht er Kooperationen ein, unter anderem mit RTL und auch mit diversen Modemarken.  Im nächsten Schuljahr beginnt er sein Fachabitur, danach will er eine Ausbildung bei der Polizei machen. „Ein geregeltes Einkommen“ sei ihm wichtig.

Aktuell sieht es aber gut aus - die Follower-Zahlen steigen. Die meisten von Yves Fans sind weiblich und zwischen 13 und 24. An Kommentare von Mädchen, die ihn heiraten wollen, hat er sich ebenfalls gewöhnt. Ihm sei bewusst, dass solche Aussagen nicht ernstzunehmend sind.  Oberflächlichkeit sei allgemein überall in den sozialen Medien präsent. Auch gerade bei Influencern.  „Wenn man nicht das gewisse Extra hat, ob es jetzt das Lächeln ist, die Augen oder das Gesamtpaket, dann wird man nicht erfolgreich“, sagt Yves. Das bringe das Geschäft aber auch mit sich. „Ich bin selbst wahrscheinlich ein bisschen arrogant und selbstsüchtig“, erzählt der Völklinger mit einem Schmunzeln. Um sich die besten Deals zu sichern und sich selbst zu vermarkten, sei das aber auch gar nicht zu verhindern. Wichtig sei es, Grenzen zu kennen. „Zu viel Arroganz und Selbstsüchtigkeit ist definitiv schlecht.“ Privat und öffentlich trennt der 17-Jährige auf Instagram. Er hat einen extra Account nur für Familie und Freunde.

Am Ende geht es in dem Gespräch dann doch auch noch um ein Offline-Thema: seine Beziehung. Die Person, mit der er zusammen ist, ist nicht aktiv in sozialen Medien. Dass störe ihn aber auch nicht, im Gegenteil. Ob er jemanden daten würde, der Influencer ist, genau wie er? Yves antwortet ohne zu zögern: „Nein.“

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