Nach langer Pause wieder Summergames in Neunkirchen Der Spaßfaktor war ganz immens

Neunkirchen · In einer Gemeinschaftsaktion haben mehrere Partner die Neunkircher Summergames wieder erweckt.

 Auf dem Surf-Simulator zeigt Berufsschullehrerin Marion Karl ihren Schülerinnen, wie es geht.

Auf dem Surf-Simulator zeigt Berufsschullehrerin Marion Karl ihren Schülerinnen, wie es geht.

Foto: Willi Hiegel

Rechts vor links auf der Keksdose? Gewissermaßen: Auf dem kreisrunden Platz, wo früher das umstrittene Wahrzeichen stand, konnten Kinder am Mittwochnachmittag bei den Summergames 2017 ihren Bobbycar-Führerschein ablegen. Slalom fahren, rückwärts „Parken“ und tüchtig sprinten wurden verlangt, um das begehrte Papier zu erlangen. „Erstaunlich ist, dass gerade die Großen mit 12, 13 Jahren darauf ansprechen“, verriet Jessica Kaiser vom Team des Mehrgenerationenhaues. „Die hören sonst immer: Ihr seid zu groß oder zu alt dafür.“ Nicht so bei ihr: Jeder, der sich noch irgendwie auf die Mini-Autos quetschen konnte, durfte mitmachen. Überhaupt war der Spaßfaktor immens bei dieser Gemeinschaftsaktion, die von den offenen Jugendeinrichtungen in Trägerschaft der Diakonie und vielen Kooperationspartnern auf die Beine gestellt worden war (wir berichteten). Für heißen Sound sorgte DJ RSX – ein ehemaliger „Kunde“: „Mit elf Jahren kam Egzon zu uns in den Jugendtreff“, erinnert sich Organisatorin Tanja von Essen. „Er hat damals schon gewusst, dass es Discjockey wird.“ Heute legt der inzwischen 25-Jährige Platten in den angesagtesten Clubs Saarbrückens und anderswo auf.

Die Rollen-Rutsche runter sausen, umdrehungsfreie Cocktails genießen, Tricks mit Inlinern und Rollern ausprobieren – all das gehörte zum kostenlosen Mitmach-Programm, das Sponsoren und das Bundesprogramm „Demokratie leben“ ermöglichten. Gangster- und Glitzer-Tatoos waren der Renner am Schminkstand. Ist das nicht kontraproduktiv für die Körperhygiene, von wegen drei Wochen nicht waschen? „Nein, so lange halten die nicht“, lachte Eva Wacker, Mitarbeiterin des Jugendbüros. „Aber ein paar Tage schon.“ Konzentration war beim Surfbrettfahren gefragt. Ähnlich wie beim bekannteren Rodeo-Reiten musste man versuchen, sich nicht vom Brett abwerfen zu lassen. Eine gute Figur dabei machte der elfjährige Enrico.

Mit viel Konzentration schaffte er zwölf Sekunden. Die meisten anderen Kandidaten fielen schon nach acht Sekunden in die Luftpolster. Kein Grund zum Ärgern, dafür sorgte schon ein ergiebiger Platzregen zu Beginn. „Ganz übel“, meinte  Tanja von Essen, Bereichsleiterin Jugendhilfeverbund, dass das Wetter ausgerechnet dann schwächelt, wenn nach acht Jahren Pause die legendären Summergames auf dem Stummplatz ihr Comeback feiern sollen. „Wir mussten schon das aufblasbare Beachvolleyball-Feld trocken legen.“

Aber dann klarte es doch noch auf und die Sonne blieb der Veranstaltung bis zum Abend treu. So hatten die Kids doch noch jede Menge Spaß. Und nicht nur die: „Wir waren beim Frisör und haben gesehen, dass hier was los ist“, erklärte Brigitte Schulz, die mit ihrem fünfjährigen Enkel beim Tischfußball aktiv war. „Manuel hat noch nie gespielt, und ich, ich weiß nicht mehr wann.“ Das Angebot de Summergames findet sie „toll. Ich war überrascht, dass es hier so etwas gibt“.

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