Der späte Sommer rettete die Bilanz nicht mehr

Kreis Neunkirchen · Das schlechte Wetter im Frühjahr und Sommer hat den Betreibern der sechs Freibäder im Landkreis Neunkirchen die Bilanz verhagelt. Die sonnigen Tage Mitte September sorgten dagegen vielerorts für einige Extra-Tage Badespaß.

 In der abgelaufenen Badesaison wäre an manchen Tagen der Saison wohl ein Regenschirm hilfreich gewesen.Symbolbild: dpa

In der abgelaufenen Badesaison wäre an manchen Tagen der Saison wohl ein Regenschirm hilfreich gewesen.Symbolbild: dpa

42 716 Menschen haben in der abgelaufenen Badesaison das Ottweiler Freibad besucht und damit mehr als 10 000 weniger als im Vorjahr. "Wir sind froh, dass wir das überhaupt erreicht haben", sagt Betriebsleiter Klaus Morgenstern. Mai, Juni und Juli seien sehr schlecht gelaufen. Vom 14. bis 20. Mai habe man das Bad nur mittags geöffnet und vom 2. bis 5. Mai sogar ganz geschlossen . Ein "ungewöhnliches Jahr" sei das gewesen, findet Morgenstern. Während sonst die meisten Besucher im Juli kämen, sei der 26. August mit 1458 Personen der meist besuchte Tag in diesem Jahr gewesen. Wegen des guten Wetters im September hätten er und seine Kollegen entschieden, erst zum 14. September zu schließen und damit zehn Tage später als im Vorjahr. "Bei 28, 29 Grad kann man ja schlecht zumachen", findet Morgenstern. Seine Theorie: "Der Klimawandel hat sich hier mal gespiegelt."

Ottweiler ist bei Weitem keine Ausnahme. Im gesamten Landkreis sind wegen des wechselhaften Wetters deutlich weniger Badegäste in die insgesamt sechs Freibäder gekommen (siehe: Grafik). Im Vorjahr gab es landkreisweit noch fast 63 000 Besucher mehr - ein Minus von 28 Prozent. So hatten die Neunkircher Bäder im gesamten Juni weniger Besucher als an einzelnen Tagen Ende August. Erstaunlich wenig betroffen war dabei das kleine Freibad Heinitz. Das Neunkircher Bad hatte "nur" einen Verlust von 11 Prozent zu verzeichnen.

Besonders stark war der Rückgang dagegen im Freibad "Sonnenborn" in Uchtelfangen mit 32 und in Wiebelskirchen mit 31 Prozent. Ein Grund für den starken Verlust bei den Besuchern zumindest im Illinger Bad könnte bei den Öffnungstagen liegen. Die Gemeinde hatte sich gegen mehr Öffnungstage in Uchtelfangen entschieden und wie schon im Vorjahr am 4. September zugesperrt.

Viele nehmen die mäßigen Ergebnisse sportlich. "Nachdem das Sommerwetter dieses Jahr etwas durchwachsen war, ist das Endergebnis mit knapp 39 000 Besuchern richtig toll", erklärt Illingens Bürgermeister Armin König (CDU ) auf SZ-Anfrage. "Unsere Stammbesucher waren engagiert und waren auch an Schlechtwettertagen dem Freibad in Uchtelfangen treu." Auch die Pressestelle der Gemeinde Schiffweiler äußert sich trotz allem nicht nur negativ. Sicher habe es zum 80. Badgeburtstag Mitte Mai nur "eher mäßige Temperaturen" gegeben. Das große Familienfest wurde dann aber trotzdem gefeiert. Und dann wurde es ja noch sommerlich. "Spät kam er, doch dann mit Volldampf, der Sommer 2016", sagt Pressesprecherin Martina Puhl-Krapf. Das schöne Wetter sei für die Freibad-Saison fast zu spät gekommen, heißt es weiter. In den letzten Wochen sei im Freibad "richtig viel los" gewesen. Ruhe ist nach der Schließung am Sonntag, 18. September, aber trotzdem nicht eingekehrt: Mit dem Herbstanfang stehen die alljährlichen Arbeiten an, um das Bad wieder winterfit zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort