Der Schwarzstorch ist zurück

Illingen. Die Experten hatten es schon länger vermutet: "Das Naturschutzgebiet 'Täler der Ill und ihrer Nebenbäche' wäre doch eigentlich als Lebensraum für den Schwarzstorch geeignet." Und tatsächlich ist in den vergangenen Wochen immer wieder ein Schwarzstorch zu beobachten, wie er über dem Marpinger Ortsteil Berschweiler im Bereich des Alsbachs kreist

 Der Schwarzstorch nistet in feuchten Waldgebieten.Foto: Saarforst

Der Schwarzstorch nistet in feuchten Waldgebieten.Foto: Saarforst

Illingen. Die Experten hatten es schon länger vermutet: "Das Naturschutzgebiet 'Täler der Ill und ihrer Nebenbäche' wäre doch eigentlich als Lebensraum für den Schwarzstorch geeignet." Und tatsächlich ist in den vergangenen Wochen immer wieder ein Schwarzstorch zu beobachten, wie er über dem Marpinger Ortsteil Berschweiler im Bereich des Alsbachs kreist.

Scheuer Waldvogel

Im vergangenen Jahr bereits sorgte der erste Bruterfolg eines Schwarzstorchpaares im Nordsaarland für Aufsehen, nachdem im rheinland-pfälzischen Teil des Hunsrücks auch schon ein Paar brütete. Er war wieder da, der seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in unserer Region ausgestorbene Schwarzstorch. Der genaue Ort des Horstes wurde geheim gehalten, weil jede Störung den scheuen Waldvogel wieder hätte vertreiben und die Brut in Gefahr bringen können. Denn während der Weißstorch keine großen Berührungsängste mit dem Menschen hat, ist der Schwarzstorch ein so genannter Kulturflüchter, der in Waldgebieten lebt und auf Störungen sehr empfindlich reagiert.

Seine über mehrere Jahre benutzten Nester baut der Schwarzstorch in Bäumen oder Felsen in gewässerreichen Waldgebieten. Hauptsächlich ernährt er sich von im Wasser lebenden Tieren. Hier vor allem von Fischen und Rundmäulern. Aber auch Frösche, Molche, Wasserinsekten und sogar Moose und Wasserpflanzen stehen auf dem Speiseplan.

Dass der Schwarze Adebar sich im Ill/Alsbach-Gewässersystem wohl fühlt und seinen Aktionsradius bis in die Region Illtal ausdehnt, ist also nicht verwunderlich und nicht zuletzt der erfolgreichen Durchführung des Gewässerrandstreifenprogramms Ill zu verdanken. Seitdem im Verlauf dieses Naturschutzgroßvorhabens die Bäche wieder in einen naturnahen Zustand versetzt wurden, findet der Schwarzstorch die Nahrung und die Strukturen, die er zum Leben braucht.

Idealer Lebensraum dank Biber

Aber auch die Wiederansiedlung des Bibers an Ill und Alsbach trägt ganz maßgeblich zur Anwesenheit des Schwarzstorchs bei. Der tierische Baumeister hat die Landschaft so umgestaltet, dass sie ein nahezu idealer Lebensraum für den Storch bedeutet. red

Der Zweckverband Illrenaturierung bittet um eine Meldung, falls ein Schwarzstorch gesichtet wurde: Tel. (0 68 27) 9 02 92 12 oder E-Mail: info@illrenaturierung.de.

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