Der "Rote Fuchs" gibt auf

Schiffweiler. Fest entschlossen, die Festung der "Verwaltungsnarren" zu stürmen, waren am Samstagnachmittag Hunderte Narren dem Aufruf ihrer Tollitäten Prinzessin Karin I. und Prinz Udo I. und ihrer Narrenschaar gefolgt

 Entmachteter Amtsherr: Bürgermeister Markus Fuchs musste sich dem Prinzenpaar geschlagen geben. Foto: Bernhard Schäfer

Entmachteter Amtsherr: Bürgermeister Markus Fuchs musste sich dem Prinzenpaar geschlagen geben. Foto: Bernhard Schäfer

Schiffweiler. Fest entschlossen, die Festung der "Verwaltungsnarren" zu stürmen, waren am Samstagnachmittag Hunderte Narren dem Aufruf ihrer Tollitäten Prinzessin Karin I. und Prinz Udo I. und ihrer Narrenschaar gefolgt. Mit einem gewaltigen Aufmarsch durch die Schiffweiler "Hauptstadt" nahmen die Narren aus der ganzen Gemeinde Anlauf, um sich dann imposant vor dem Rathaus aufzubauen.

Baltese Hansi vom Heiligenwald übernahm die Rädelsführerschaft der Narren und klopfte zunächst einmal freundlich an die schwere Rathaustür. "Fuchs, guck ausem Fenschda, dann wersche siehn, ich bin ned allähn do, mir wäre dich kriehn." Doch Burgherr Fuchs ließ sich nicht aus seinem Bau locken. "Haut ab", so die lapidare Antwort aus der Amtsstube. Diese Antwort ließ den Narren keine andere Wahl. Mit dem ersten lauten Böllerschuss des Lauterer Artilleriekorps und dem ersten Schunkelangriff zeigten die Narren, was sie drauf haben. Sichtlich erschreckt zuckten der "Rote Fuchs" und seine Gefolgschaft zurück und verkrochen sich hinter ihren Schreibtischen.

Nach dem zweiten Schuss und der nächsten Angriffswelle der Gardemädchen und dem Versprechen des "freien Abzugs" traute sich der "Chef des Schlofhaus" aus seinem Versteck heraus. Die anschließenden Verhandlungen gestalteten sich sehr schwierig. Umso überraschter waren die Narren, als Fuchs die gut gefüllte Rathauskasse zeigte. "Ich hann heimlich es Schwimmbad verkaaf", verkündete Fuchs und erntete damit heftige Buhrufe. Noch ein Schuss, die prachtvolle Gewalt vieler Gardemädchen und die Herrschaft von Fuchs und seiner Beamtenschar war gebrochen, die weiße Fahne geschwenkt. Die anschließende Machtergreifung und das Verlesen der Proklamation durch das Landsweiler-Heiligenwalder Prinzenpaar freute die Narren: Mit der Ankündigung, dass die Spritpreise auf 1,11 Euro festgelegt werden und die Mehrwertsteuer auf elf Prozent sinkt, erntete das Paar allerlei "Alleh-Hopp"-Rufe.

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