Es geht um die Zukunft des ländlichen Raums Landaufschwung soll im Kreis spürbar bleiben

Kreis Neunkirchen · Neunkircher Landrat sieht positive und nachhaltige Wirkungen des auslaufenden Modellprjekts zur Stärkung des ländlichen Raums.

 Das Wiederverwerten von ausgemusterten Paletten, neudeutsch Upcycling, war ein Teil der Aktionen im Rahmen von Land(auf)schwung im Kreis Neunkirchen. Links im Bild Landrat Sören Meng.

Das Wiederverwerten von ausgemusterten Paletten, neudeutsch Upcycling, war ein Teil der Aktionen im Rahmen von Land(auf)schwung im Kreis Neunkirchen. Links im Bild Landrat Sören Meng.

Foto: Andreas Engel

Die ursprüngliche Laufzeit des Modellvorhabens Landaufschwung (siehe Info)  war vom Juli 2015 bis Juni 2018 angesetzt. Das Modellvorhaben wurde zwischenzeitlich bis zum April 2020 verlängert, wobei die Projektförderungen in den Regionen Ende 2019 enden und die weiteren Monate zur Abwicklung des Modellvorhabens gegenüber dem Projektträger dienen.  Dazu sprach die SZ mit dem Neunkircher Landrat Sören Meng.

Wieviel Geld ist seit dem Projektstart in denLandkreis geflossen.

Sören Meng: Rund 2,8 Millionen Euro sind in unterschiedlichste Projekte geflossen. Anfangs war das Projekt nur für rund 2,5 Jahre mit einem Fördervolumen von rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Durch eine Verlängerung des Zeitraumes bis Ende 2019 und die Erhöhung der Mittel konnten wir fast vier Jahre Projekte für unsere Region entwickeln und fördern. Das ist ein Verdienst meines Landkreis-Teams, des Entscheidungsgremiums, der beauftragten Regionalen Entwicklungsagentur (ausgeführt vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement - IfaS) sowie zahlreicher Projektpartner, die mit großem Engagement bei der Sache waren und noch sind.

Glauben Sie, dass Landaufschwung bei den Bürgern wirklich angekommen ist?

Sören Meng: Ja. Denn es ist die Vielfalt, was dieses Projekt ausmacht. Wir konnten und können viele Maßnahmen im Landkreis fördern. Familien, die den Neunkircher Zoo besuchen, freuen sich über den dank Landaufschwung finanzierten Bewegungsparcours, in allen Städten und Gemeinden laden Bänke unseres Upcycling-Centers zum Verweilen ein. Am Wingertsweiher in Ottweiler begeistert eine Freeletic-Station  Jung und Alt.  Diese wenigen Beispiele zeigen, dass Landaufschwung den ganzen Landkreis erreicht hat und damit auch wahrnehmbar ist.

Nennen Sie bitte kurz die nachhaltigsten Ergebnisse der bisherigen Arbeit.

Sören Meng: Bei über 22 Projekten fällt das zugegebenermaßen schwer. Ich beginne mit unserem Projekt Welcome-Center, das Ende letzten Jahres ausgelaufen ist. Der Projektträger Saaris verstand es, unsere Region bundesweit bekannter zu machen. Eine neue Marke mit Logo wirbt seitdem für den Landkreis, unsere Willkommensregion Neunkirchen. Anbieter rund um das Thema Gesundheit zu vernetzen, das hat sich das Projekt Vitalregion zum Ziel gesetzt. Auch hier sind wir ein großes Stück weitergekommen, die Projektleiterin Kathrin Herbst hat bis zum Projektende noch einige Aktionen geplant. Die Förderung des sogenannten zweiten Arbeitsmarktes verbunden mit nachhaltiger, regionaler Wertschöpfung verbindet unser Upcycling-Center, das in Kooperation mit unserer kreiseigenen Beschäftigungsgesellschaft AQA durchgeführt wird. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte aus Reststoffen, die mit Designstudenten entwickelt wurden, zu erwerben. Ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt ist unsere Regionalmarke. Hier werden wir bis zum Projektende noch ein großes Stück weiterkommt. Zahlreiche Firmen aus der Region sind bereits unsere Partner. Ein wichtiges Projekt ist auch unsere Bürgerstiftung, die auch zukünftig Projekte in der Region fördern wird. Nicht zu vergessen unser Start-Up-Center, für das sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft verantwortlich zeichnet.

Wie geht es weiter, wenn der Förderzeitraum abgelaufen ist?

 Sören Meng: Alle Projektpartner sind aufgerufen Verstetigungskonzepte vorzulegen. Das wird nicht überall gelingen, weil möglicherweise bestimmte Fördertöpfe nicht vorhanden sind. Es laufen bereits verschiedene Anträge. Natürlich gibt es für bestimmte Projekte einen Plan B, hier würde ich eine Verknüpfung zur Kreisverwaltung herstellen. In den Bereichen Bildung und Ehrenamt haben wir dies bereits getan, die Projekte sind bereits in der Landkreisverwaltung aufgegangen. Allerdings muss Regionalentwicklung Aufgabe der Landkreise sein. Denn Regionalentwicklung zeigt, wie viel Potential in der Region steckt. Hiervon profitieren letztendlich alle.

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