Der Hände Arbeit lohnt sich für beide Seiten

Neunkirchen · Einen lebendigen, angstfreien Unterricht verspricht das Diakonische Werk an der Saar Jugendlichen in der Beruflichen Sonderförderung. Fünf der Schüler haben für das Familienberatungszentrum Illtal und eine bedürftige Familie Kindermöbel gebaut.

 Freuen sich über ihre gelungene Arbeit: (von links) Sarah Küntzer, Sebastian Klein, Nico Zimmer und Ceven Marc Stark bauten in der Beruflichen Sonderförderung des DWSAAR die Kindermöbel. FOTO: DWSAAR

Freuen sich über ihre gelungene Arbeit: (von links) Sarah Küntzer, Sebastian Klein, Nico Zimmer und Ceven Marc Stark bauten in der Beruflichen Sonderförderung des DWSAAR die Kindermöbel. FOTO: DWSAAR

. Es wurde gesägt, geraspelt, geschliffen und lackiert: Fünf Jugendliche aus der Beruflichen Sonderförderung (BSF) des Diakonischen Werkes an der Saar (DWSAAR) in Neunkirchen haben für das Familienberatungszentrum Illtal und eine bedürftige Familie Kindermöbel gebaut. Sie wurden jetzt in Neunkirchen an Gabi Kunz-Weber, Mitarbeiterin des Familienberatungszentrums und Betreuerin der Familie, übergeben. Die junge syrisch-kurdische Familie mit drei kleinen Mädchen im Alter zwischen sechs Wochen und drei Jahren sei im Mai von einer viel zu kleinen Wohnung in eine Drei-Zimmer-Wohnung gezogen, berichtet Kunz-Weber. "Es fehlt an vielem, auch an Spielsachen oder Möbeln fürs Kinderzimmer. Der Familie machen die Jugendlichen mit dem Kindertisch und den Stühlchen eine große Freude."

"Von der Projektarbeit profitieren beide Seiten", erläutert Anleiter Jürgen Haupert. "Die Jugendlichen der BSF machen die Erfahrung, dass sich Engagement für andere lohnt." Gleichzeitig sammelten sie beim Möbelbau Erfahrungen in der Holzbearbeitung.

Zielgruppe der Beruflichen Sonderförderung beim DWSAAR sind junge Menschen, die im herkömmlichen Schulsystem gescheitert sind oder zu scheitern drohen, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. "Bei uns muss sich keiner für seine Fehler oder Schwächen schämen. Wir geben keine Noten, wir belohnen stattdessen jedes Bemühen voranzukommen", sagt Thomas Spaniol, Bereichsleiter beim DWSAAR. Der lebendige, angstfreie Unterricht in der anerkannten Jugendhilfemaßnahme an den beiden Standorten Saarbrücken und Neunkirchen findet ausschließlich in kleinen Gruppen statt. So würden auch diejenigen erreicht, denen Lernen bisher schwerfiel.

Das schulische Angebot umfasst neben Deutsch, Rechnen und Weltkunde drei fachtheoretische Fächer. Dazu kommen die Praxisbereiche Holz und Hauswirtschaft. Auch dabei übersteigt die Gruppengröße nicht die Anzahl von acht Teilnehmern. Daneben bieten die Mitarbeitenden wechselnde Neigungskurse an.

Ab sofort nimmt die BSF Neunkirchen wieder neue Jugendliche für das Schuljahr 2014/ 2015 auf. Insgesamt stehen 14 Plätze zur Verfügung. Interessierte erhalten weitere Informationen unter Telefon (06821) 956-222. Die Mitarbeitenden des DWSAAR klären dann alle weiteren Formalitäten mit dem Jugendamt, dem Bildungsministerium und der Arbeitsagentur.

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