Sessionseröffnung Den Hoppeditz aus dem Schlaf erweckt

Neunkirchen · Der Dachverband der acht Neunkircher Fastnachtsvereine hatte am Samstagabend zur Eröffnung der Jubiläumssession gerufen.

Exakt zwei Stunden war die neue Session alt, da war es besiegelt: Ausgestattet mit allen Insignien der Macht – Prinzenstern, Prinzessinnennadel, Kapp‘, Kette, Kelch, Diadem, Umhängen und vor allem dem Bozo – waren Prinz Klaus-Dieter I. und Prinzessin Gaby II. zum NKA-Prinzenpaar der Jubiläumssession 6 mal 11 gekürt. Von der Aufregung, die der Prinz im Gespräch mit der SZ noch vor 20.11 Uhr gestanden hatte, war nichts mehr zu spüren. Zwei Stunden abwechslungsreiches Programm im proppenvollen Paulussaal hatten die wohl närrischst hinweggefegt.

Dabei beginnt die Sessionseröffnung des Dachverbandes der acht Neunkircher Fastnachtsvereine traditionell mit dem Gänsehaut-Effekt. Vom Band ertönt die Stimme des Neunkircher Fastnachts-Urgesteins August Weirich, der auch nach seinem Tod den Hoppeditz aus dem Schlaf erweckt. In Gestalt war dies in diesem Jahr Aktivenmariechen Louisa Klär vom KUV Blau-Gelb Wiebelskirchen, die – wie man das von den Mariechen des KUV so gewohnt ist – mit quirliger Leichtigkeit größte Akrobatik zeigte. Bevor NKA-Präsident die Eröffnung offiziell machte und die vielen Ehrengäste, Senatoren und alles, was Rang und Namen hat in der Stadt begrüßte, schmetterte der Fanfarenzug der Roten Funken. Auch dies hat Tradition.

So langsam wurde es dann Vieren im Saale flau im Magen. Dem bisherigen Prinzenpaar Udo I. und Madeleine I. und dem künftigen. Nur noch zwei Auftritte waren erstere nun von der Verabschiedung aus Amt und Würden entfernt.

Die Strahlemädchen der Juniorengarde des KUV und die fantastische Angelina Kuhn, Juniorenmariechen des KV Die Daaler - dann hieß es einen letzten Auftritt zu absolvieren. Mit einer launigen Aufführung, die wie schon ein Jahr zuvor zur Inthronisation in musikalischer Sketchform das Friseurhandwerk der scheidenden Prinzessin und das große Hobby Feuerwehr des scheidenden Prinzen vereinte, schloss sich der Kreis. Schweren Herzens ließ Albert sie gehen, schweren Herzens gingen sie. Noch ein zackiger Tanz der 16 Damen der Aktivengarde der Roten Funken - und sie gehören in die Riege der Ehemaligen.

Den Spruch des Präsidenten: „wenn es anfängt, dann fängst es an aufzuhören“ - den mussten auch Jerôme I. und Prinzessin Vanessa I. erfahren. Die Beiden waren Jubiläumskinderprinzenpaar der Neinkerjer Plätsch. Eine Besonderheit, geschuldet der Tatsache, dass mit Plätsch und Funken zwei Vereine in der vergangenen Session Jubiläum hatten, traditionell ein Jubiläumsverein aber das Prinzenpaar stellt. Auch die beiden jungen Leute dankten in gekonnten Reimen allen, die sie durch die Session begleitet hatten - und nährten so Alberts Hoffnung, sie vielleicht in einigen Jahren in Funktion als großes Prinzenpaar wiederzusehen. Auch ihnen zu Ehren ein Tänzchen: Die Juniorengarde der KG Plätsch entführte in den Wilden Westen mit Cowboys und -girls und Saloonmädchen, die sogar den Cancan beherrschten.

Nun wurde es ernst für Klaus-Dieter Woll und Gattin Gaby: Vorstellung der Beiden, Zustimmung des Saales einnehmen - und ab ging es hinter die Kulissen, wo Prinzenfahrer Lothar Schmitt fürs hoheitliche Outfit sorgte. Das dauerte einen Auftritt des Fanfarenzugs, einen gefälligen Tanz der Daaler-Aktivengarde und des Aktiventanzmariechens des KKW, Maria Campora, lang - dann war es geschehen.

Mit der Funkengarde, je zwei Vertreterinnen der Garden der acht Vereine im Rücken, gab es die erste Rede von Prinz Klaus-Dieter I. und Prinzessin Gaby II. - gerade so, als hätten sie nie was anderes gemacht. Und gesungen hat er natürlich auch noch, der Prinz, da hatte der NKA-Präsident der SZ im Vorfeld nicht zu viel versprochen. Ein schmissiger Tanz der Aktivengarde des KKW - und mit der Gruppe Hörsturz des KUV wurde das Finale eingeleitet, mit allen Akteuren auf der Bühne und fürs Volk im Saale dem ersten Schunkler der neuen Session.

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