Das Erbe des Bergbaus bleibt

Heiligenwald. Die Heiligenwalder Bergmannstage gingen in diesem Jahr zum 32. Male über die Bühne. Aber auch wenn der Bergbau im Land endgültig eingestellt wurde, wollen die Heiligenwalder dieses Fest auch künftig feiern

Heiligenwald. Die Heiligenwalder Bergmannstage gingen in diesem Jahr zum 32. Male über die Bühne. Aber auch wenn der Bergbau im Land endgültig eingestellt wurde, wollen die Heiligenwalder dieses Fest auch künftig feiern.Dies versprach Ortsvorsteher Rüdiger Zakrzewski bei der Eröffnung am Freitag, als er die Entstehung des Dorfes am Sachsenkreuz mit der Industrialisierung in Zusammenhang brachte. "Heiligenwald entstand wegen des Bergbaus. Nun ist die Kohle-Ära vorbei und trotzdem wollen wir die Bergmannstage feiern, ihnen den Platz einräumen, der ihnen gebührt." Er halte es mit den Worten von Thomas Morus, der Tradition nicht als Fortschrittsbremse sah, sondern feststellte: "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme."

Schirmherr Roland Krumm, Unternehmensrepräsentant der RAG Montan Immobilien, stellte die Frage "Was ist das Erbe des Bergbaus?" in den Mittelpunkt. "Es bleiben viele Relikte, die ehemaligen Gruben Reden und Itzenplitz, die riesigen Bergehalden und etliche das Land prägende Fördertürme und Werksanlagen", erinnerte Krumm. Wie er weiter ausführte, sollen Flächen erschlossen werden zur regenerativen Energie-Gewinnung. Was bleibe, seien Werte wie Vertrauen und gegenseitiges Helfen unter Tage, die es zu bewahren gelte. Darauf könne man aufbauen. "Bergfeste werden auch nach der zu Ende gegangenen Steinkohlezeit gefeiert."

Die Heiligenwalder hatten sich an diesem Tag auch besondere Gäste eingeladen. Aus Luxemburg waren die Repräsentanten der Kommune Pétange angereist, Bürgermeister Pierre Mellina und die Beisitzer Roland Breyer, Raymond Conter und Jeanot Linden, allesamt mit den verschiedenen Ressorts wie Kultur und Wirtschaft betraut. Mellina: "Heiligenwald und die Großgemeinde Schiffweiler haben eine ähnliche Geschichte wie Pétange und mit 16 000 Einwohnern die annähernd gleiche Bevölkerungszahl." Hier seien jetzt die Kohlengruben geschlossen worden, die Erzgruben bei den Partnern bereits in den 1980er Jahren. "Wir haben deshalb eine ähnliche Entwicklung erlebt wie Heiligenwald."

Pétange, so Mellina, sei lediglich 120 Kilometer von Heiligenwald entfernt und jederzeit eine Tagesreise wert. Auch zum Feiern des Barbaratages, der die Schutzpatronin der Bergleute ehrt, oder des luxemburgischen Karnevals. In Pétange lebten 80 Nationalitäten in Eintracht zusammen.

Die feierliche Eröffnungszeremonie der Bergmanntage in Heiligenwald wurde vom Musikverein Harmonie und den Trachtenträgern des Bergmannsvereins begleitet. Ansonsten herrschte reges Treiben an den rund 20 Ständen in der Schulstraße. "Trotzdem wollen wir die Bergmannstage feiern."

Rüdiger Zakrzewski, Ortsvorsteher

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